Ohne Hilfe des Menschen kann das hohe Gras für die Rehkitze zur Todesfalle werden Foto: Kreisjägervereinigung Tübingen

Mit Drohnen und Wärmebildkameras suchen Förster nach Rehkitzen in den hohen Wiesen des Schaichtals.

In diesen Tagen steht vielerorts die Wiesenmahd an: Im Forstbezirk Schönbuch suchen Forstleute und das Drohnenteam der Kreisjägervereinigung Tübingen daher auf den Wiesen im Schaichtal nach abgelegten Kitzen, bevor mit den Mäharbeiten zur Offenhaltung des Bachtals begonnen wird. Das teilt der Forstbezirk Schönbuch mit. Mittels einer Drohne mit integrierter Wärmebildkamera sind Rehkitze sind aufgrund ihrer Körpertemperatur bei kühlen Witterungsverhältnissen gut zu aus der Luft im höheren Gras zu orten.

Das landschaftlich reizvolle Schaichtal mit seinen weitläufigen Wiesen ist nicht nur Kinderstube für Rehe, sondern biete mit seinen offenen Auen sowie kleinräumigen Wechsel von Hecken, Wiesen und Brachen, eine wertvolle Lebensgrundlage für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten, heißt es weiter. Es beheimatet seltene Schmetterlinge, geschützte Eidechsen und Schlangen, eine Vielzahl an Amphibien und Orchideen. Entstanden sind die besonderen Biotope aufgrund der kulturhistorischen Bewirtschaftung des Tals.

„Perle der Natur“ genießt Schutz

Anno 1995 als Naturschutzgebiet ausgewiesen, gehöre es heute noch immer zu den besonderen Lebensräumen im Naturpark Schönbuch, so die Förster. Auch für etliche Waldbesucherinnen und Waldbesucher sei das Schaichtal ein Ort der Erholung. Als „Perle der Natur“ legten die Forstleute des Forstbezirk Schönbuchs daher besonderen Wert auf die sorgsame Pflege des Bachtals mitten im Wald. Damit die vielseitigen Strukturen mit der typischen Artenvielfalt erhalten bleiben, müsse das Tal über eine aktive Bewirtschaftung offengehalten werden.

Förster, Naturschützer und Landwirte arbeiteten gemeinsam an der gezielten Pflege des Schaichtals zum Erhalt der Natur. Dazu gehöre der Verbuschung und dem Verlust der lichtbedürftigen Lebensräume entgegenzuwirken, eine punktuelle Beweidung im Sinne der Landschaftspflege und eine am Artenschutz ausgerichtete Mahd. Um dabei Mähunfälle mit den im hohen Gras versteckten Rehkitzen zu vermeiden, würden die Tiere von den Forstleuten vorher in Sicherheit gebracht.