Die Zahl der australischen Kriegsschiffe wird sich in den kommenden Jahrzehnten auf 26 mehr als verdoppeln, was als die größte Aufstockung der Marinekapazitäten aller Zeiten bezeichnet wird. Foto: Bianca De Marchi/AAP/dpa

Australien spielt im Indopazifik geostrategisch eine zunehmend wichtige Rolle. Jetzt will die Regierung große Summen in die Marine investieren. Fregatten könnten auch in Deutschland gebaut werden.

Canberra - Australien will seine Marine in den kommenden Jahren umstrukturieren und die Verteidigungsausgaben deutlich aufstocken. Dazu werde die Regierung innerhalb des nächsten Jahrzehnts 11,1 Milliarden australische Dollar (6,7 Milliarden Euro) zusätzlich in die Kampfflotte investieren, berichtete der Sender ABC unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in der Hauptstadt Canberra. 

Unter anderem sollen sechs große und "optional bemannte" Marineschiffe, die mit Raketen bewaffnet sind, die Überwasserflotte des Landes unterstützen. Auch werden elf neue Mehrzweckfregatten angeschafft, die teilweise im Ausland gebaut werden sollen.

Flotte soll 15 neue Kriegsschiffe bekommen

Im Rahmen des Plans werde Australiens aktuelle Flotte kampfbereiter Kriegsschiffe von 11 auf 26 anwachsen, hieß es. Das älteste noch im Dienst befindliche Kriegsschiff, die HMAS Anzac, soll sofort ausgemustert werden, bevor die gesamte veraltete Flotte der Anzac-Klasse schrittweise durch neue Fregatten ersetzt wird. Diese könnten laut den Behörden in Deutschland, Südkorea, Japan oder Spanien gebaut werden.

Die australische Marine spiele eine wichtige Rolle im gesamten Indopazifik, sagte deren Chef, Vizeadmiral Mark Hammond. "Dies wird die größte Überwasserstreitmacht sein, die wir seit Generationen eingesetzt haben. Mit der Zeit wird sie auch die tödlichste sein."

Bereits 2021 hatten die USA, Großbritannien und Australien eine neue "Sicherheitsallianz" mit dem Namen Aukus bekannt gegeben. Die US-Regierung unter Präsident Joe Biden kündigte dabei an, Australien den Erwerb von atombetriebenen U-Booten zu ermöglichen, um Sicherheit und militärische Abschreckung im Indopazifik zu stärken. Nach Ansicht von Sicherheitsexperten richtete sich das Bündnis eindeutig gegen die militärische Bedrohung durch China im Indopazifik.