Laut Polizei gibt es Hinweise darauf, dass der 16-jährige mutmaßliche Täter das Schulgebäude in Brand setzen wollte. Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Laut Polizei gibt es erste Hinweise, dass der Angreifer in Bischofswerda das Schulgebäude in Brand setzen wollte. Der 16-jährige Tatverdächtige, der sich selbst anzündete, ist nicht vernehmungsfähig und liegt im Koma.

Der Angreifer, der in einer Schule im ostsächsischen Bischofswerda ein Kind niedergestochen haben soll, wollte womöglich das Gebäude in Brand setzen. Es lägen erste Hinweise darauf vor, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Der 16-jährige Tatverdächtige habe bisher nicht zu der Tat befragt werden können. Er liege schwer verletzt im Koma und sei nicht vernehmungsfähig.

Der Jugendliche, ein ehemaliger Schüler, hatte sich nach der Messerattacke am Mittwochmorgen selbst angezündet. Zuvor hatte er einen achtjährigen Jungen schwer verletzt. Das Kind kam ebenfalls in ein Krankenhaus. Sein Zustand war laut Polizei stabil. Zum Motiv des 16-Jährigen laufen noch die Ermittlungen. In dem Schulkomplex sind eine Grund- und eine Oberschule untergebracht.

Lehrer schützten Schüler

Am Tag nach der Messerattacke dauert die Spurensicherung an. Die Kriminaltechniker und die Tatort-Gruppe der Polizei seien weiter vor Ort, man habe bereits umfangreiche Spuren gesichert, sagte Polizeisprecher Maximilian Funke am Donnerstag auf Anfrage. Es gehe darum, sich ein Bild vom Motiv und der Tatbegehung zu machen. „Das ist alles noch am Laufen. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.“

Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU) zollte den Lehrerinnen und Lehrern Respekt und danke ihnen für ihren Einsatz. Die Polizei habe ihnen attestiert, in dieser schwierigen Situation alles richtig gemacht zu haben, sagte er am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Sie hätten die Kinder und Jugendlichen geschützt und durch ihr beherztes und koordiniertes Agieren mutmaßlich Schlimmeres verhindert.

Unterricht soll am Freitag weitergehen

Am Mittwoch hatte ein mit einem Messer bewaffneter Jugendlicher (16) in dem Schulgebäude einen acht Jahre alten Jungen schwer verletzt. Der Polizei zufolge zündete sich der Angreifer nach der Tat selbst an. Die Flammen wurden gelöscht, er wurde festgenommen. Die genauen Umstände und das Motiv der Tat stehen noch nicht fest. Der 16-Jährige war früher selbst in diese Schule gegangen.

Piwarz hatte am Donnerstagvormittag sowohl das Kollegium der Grundschule als auch das der Oberschule getroffen. In dem Gebäude sind zwei Schularten unter einem Dach untergebracht. Den Kolleginnen und Kollegen gehe das Erlebte sehr nahe, sagte Piwarz. Viele hätten persönlich Dinge erleben müssen, die an die Substanz gingen und für deren Bewältigung sie Kraft und Unterstützung brauchten. Er sei sehr dankbar für das, was die Lehrerinnen und Lehrer geleistet hätten. Bei aller Verunsicherung liege der Fokus in der Lehrerschaft nun darauf, den Schülern wieder eine normale Schule bieten zu können. Nach einer Pause am Donnerstag soll der Unterricht am Freitag weitergehen – zunächst mit Klassenleiterstunden.