Diesen Schnuller hatte die Polizei bei der Suche in dem Mannheimer Waldgebiet gefunden. Foto: Polizeipräsidium Mannheim

Ein Zeuge beobachtet, wie ein Pärchen mit etwas im Arm, das an einen Säugling in einer Decke erinnert, in einen Wald in Mannheim geht und mit leeren Händen wieder auftaucht. Er alarmiert die Polizei, die bei der Suche einen Schnuller findet. Nun sucht die Polizei nach Zeugen.

Ein bislang unbekanntes Paar steht im Verdacht, einen Säugling in einem Mannheimer Waldgebiet ausgesetzt zu haben. Ein Zeuge hatte verdächtige Wahrnehmungen gemacht und die Polizei alarmiert. Bei der Absuche fanden die Beamten einen Schnuller. Die Polizei sucht nun nach Zeugen.

Wie die Beamten melden, hatte der Zeuge am späten Samstagabend kurz vor Mitternacht im Bereich des Strandbads Mannheim beobachtet, wie das junge Paar in den Wald gelaufen sei und dem Anschein nach einen Säugling in einer Decke eingehüllt auf dem Arm getragen habe. Kurze Zeit später sei das Pärchen mit leeren Händen wieder aus dem Wald gekommen. Es besteht daher der Verdacht, dass der Säugling ausgesetzt wurde.

Nach seinen Beobachtungen verständigte der Zeuge die Polizei, die mit etlichen Einsatzkräften eine Fahndung startete. Bei der Suche wurde im betreffenden Bereich auch ein Schnuller gefunden. Bis in die frühen Morgenstunden waren neben Einsatzkräften der Polizei – darunter auch die Wasserschutzpolizei sowie die Polizeihundeführerstaffel – auch Feuerwehr und Rettungsdienste (eine Drohne, Mantrailer- sowie Flächensuchhunde) und ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera im Einsatz.

Die Suche nach dem Säugling verlief bislang ergebnislos. Die Suchmaßnahmen wurden am Sonntag sowie am Montag fortgesetzt. Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass ein Kapitaldelikt vorliegt, haben die Spezialisten des Fachdezernats für Kapitaldelikte der Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen.

So sieht das Paar aus

Das junge Paar wird wie folgt beschrieben: Der Mann ist circa 1,75 Meter groß mit kurzen dunkel Haaren. Er war mit einer schwarzen Jacke und einer Jeanshose bekleidet. Die Frau war offenbar etwas größer als der Mann, sehr schlank, trug einen dunklen Mantel und ein dunkles Kopftuch. „Ersten Vernehmungen zufolge sollen die Personen ‚orientalischen’ Phänotyps gewesen sein“, schreibt die Polizei in ihrer Pressemitteilung.

Die Kriminalpolizei hat außerdem folgende Fragen an potenzielle Zeugen:

- Wer hat sich zwischen dem 14. Oktober, 22.30 Uhr, und 15. Oktober, 0.30 Uhr, im Bereich des Strandbades Mannheim / der Silberpappel aufgehalten und entsprechende Beobachtungen gemacht?

- Wem ist ein Paar mit oben genannter Beschreibung am Abend beziehungsweise nach Einbruch der Dunkelheit im Bereich Mannheim-Neckarau, Almenhof, Lindenhof, Waldpark aufgefallen?

- Ist jemandem eine Mutter bekannt, die während der letzten drei Monate entbunden hat und sich nun nicht mehr gemeinsam mit ihrem Kind in der Öffentlichkeit zeigt, beziehungsweise das Kind sich nicht mehr in deren Haushalt aufhält?

- Ist jemandem der abgebildete Babysauger (grau, gelber Haltegriff, Rückseite Markenemblem: Mercedes-Stern) bekannt, beziehungsweise wurde ein solcher in der Nähe des Strandbades verloren? Dabei macht die Polizei deutlich, dass der Sauger nicht im Zusammenhang mit dem Geschehen stehen muss.

Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0621/174-4444 bei der Kripo zu melden.