Die Misshandlungen in Mailand sollen seit 2022 verübt worden sein. Foto: dpa/Luca Bruno

In einem Jugendgefängnis in der italienischen Metropole Mailand sollen Justizvollzugsbeamte minderjährige Häftlinge misshandelt und gefoltert haben. Die Polizei nahm am Montag 13 Beamte der Haftanstalt vorläufig fest.

In Italien hat die Polizei 13 Justizvollzugsbeamte festgenommen, die Häftlinge in einem Jugendgefängnis in Mailand misshandelt haben sollen. Acht weitere Gefängniswärter wurden vom Dienst suspendiert, wie die Polizei am Montag mitteilte. Die Misshandlungen im Cesare-Beccaria-Jugendgefängnis am Stadtrand von Mailand sollen demnach seit 2022 verübt worden sein.

Die Polizei untersucht nach eigenen Angaben Fälle von Folter und Körperverletzung und einen Fall von versuchter sexueller Gewalt. Sie wirft den Beschuldigten zudem Machtmissbrauch vor. Um den Verdächtigen auf die Spur zu kommen, nutzten die Ermittler Abhörgeräte und Aufnahmen der Überwachungskameras in dem Gefängnis und sprachen mit ehemaligen Häftlingen.

Italiens Gefängnisse sind chronisch unterfinanziert und überfüllt. Nach Angaben der Gefängnisaufsicht waren im Januar mehr als 60.300 Insassen in Strafvollzugsanstalten untergebracht, die nur für insgesamt 47.300 Insassen ausgelegt waren.