Ralph Kaisser, der Welpe Cohn und sein Namenspate OB Martin Georg Cohn (von links nach rechts). Foto: J/ürgen Bach

Hoher Besuch beim Leonberger Nachwuchs: Oberbürgermeister Martin Georg Cohn überreichte der Züchterfamilie Kaisser die Geburtsurkunden der sechs Welpen. Mit einem von ihnen ist er besonders verbunden.

Mehrstimmiges Bellen erklingt durch die Sprechanlage, als der Leonberger Oberbürgermeister Martin Georg Cohn (SPD) bei den Kaissers klingelt. Die Familie züchtet Leonberger Hunde in ihrer Heimatstadt. Ihre Hündin Jara hat Ende April sechs Welpen auf die Welt gebracht, ihnen stattet der OB einen Besuch ab, bevor sie bald zu ihren neuen Familien ziehen.

Dabei trifft er auch auf einen tierischen Namensvetter: Denn die Züchterfamilie taufte einen der sechs Kleinen aus dem C-Wurf auf den Namen Cohn. „Das war der erste Name, den wir für den Wurf hatten“, erzählt Ralph Kaisser. Abgesprochen mit der Stadt sei das nicht gewesen.

Ein richtiger Löwe

Der OB nimmt den gleichnamigen neun Wochen alten Welpen auf den Arm und streichelt ihm das rotbraune Fell. Mehr als 10 Kilo wiegt er bereits. „Das wird mal ein richtiger Löwe“, sagt Züchter Ralph Kaisser.

Der kleine Cohn sei oft der Rädelsführer im Welpenrudel, erzählt seine Frau Melanie Kaisser. „Aber er kann auch ganz verschmust sein.“ Auf der Terrasse der Familie tollt der Vierbeiner mit seinen Geschwistern herum. Der OB schaut sich die Kleinen an und spielt mit ihnen. „Der Cohn ist ein aufgewecktes Kerlchen“, sagt er lachend über seinen Namensvetter. Dass einer der Leonberger Welpen nach ihm benannt ist, sei eine große Ehre. „Das berührt mich sehr“, sagt der OB.

Leonberger Hunde als internationale Botschafter

Für alle sechs Welpen gibt es von Martin Georg Cohn eine Geburtsurkunde der Stadt Leonberg. Damit habe die Stadt bei dem letzten Wurf bei Familie Kaisser angefangen, erzählt der OB. „Die Hunde haben eine große Bedeutung für die Stadt“, erzählt Cohn. „Der Leonberger ist unser Botschafter weltweit.“

Es sei toll, dass es mit den Kaissers vor Ort engagierte Züchter der Hunderasse gebe. „Das ist eine Zeit der Entbehrungen und viel mehr, als die Hunde kurz großzuziehen und zu füttern“, würdigt Cohn ihre Arbeit. Für Familie Kaisser gibt es auch ein Geschenk, ein neues Souvenir des Stadtmarketings: Einen Liegestuhl, auf den die Zeichnung eines Leonberger Hundes gedruckt ist.

Bald geht es in die neuen Familien

Am Freitag geht es für die ersten Welpen in die neue Heimat. „Ich werde bei jedem weinen, aber sie sind jetzt reif“, sagt Melanie Kaisser. Der kleine Cohn wird bei einer Familie in Hessen leben, seine Geschwister ziehen nach Baden, ins Allgäu, die Region um Mannheim und in die Schweiz. Eine Hündin, Charly-Caramba, bleibt bei Familie Kaisser.

Die Geburtsurkunden der Stadt werden dann an die neuen Besitzer der Welpen ausgehändigt. Beim letzten Mal sei das gut angekommen, erzählt Kaisser.„Das zeigt den Respekt der Stadt vor dem Hund und seiner Tradition.“ Der Züchter wünscht sich allerdings eine größere Präsenz der Rasse in der Stadt. Es gebe bisher nur eine Statue am Bürgerplatz, sonst sei der Leonberger Hund nicht zu sehen. Dabei sei die Rasse eine gute Werbung für die Stadt. „Die Leonberger sind weltweit bekannt, dadurch kennen die Leute Leonberg bei Stuttgart“, erzählt er. Neben dieser Rasse gebe es nur den Rottweiler als Stadthund. „Das könnte man noch mehr nutzen.“

Ein neues Autobahnschild für Leonberg

Einen Vorschlag von ihm will die Stadt nun aufgreifen: Auf der Autobahn sollen in Zukunft die Leonberger Hunde sichtbar sein. „Wir wollen ein Autobahnschild analog zum Pomeranzengarten aufstellen“, erzählt OB Cohn. Die Stadt kümmere sich gerade um die Genehmigung. Auf dem Schild soll laut ihm dann der Engelbergturm und der Leonberger Hund zu sehen sein, zusammen mit dem Schriftzug „Heimatstadt der Leonberger“.

„Der Slogan trifft auf die Hunde, aber auch auf die Menschen zu“, erklärt Ralph Kaisser. Er würde sich freuen, wenn das Schild aufgestellt wird. „Das ist eine einfache Möglichkeit, jeden Tag Zehntausenden Menschen zu zeigen, wer hier lebt.“ Seinen Welpen, die jetzt in die große weite Welt ziehen, wünscht er ein glückliches, langes Leben.„Es wird eine aufregende Zeit für die neuen Familien“, sagt er. „Die Kleinen werden überall das Familienleben bereichern.“