Der Arzt Dr. Bartholo (Peter Höfer) und die Wirtschafterin Marceline (Andrea Kauderer) Foto: bühne16

Wer kennt sie nicht, die berühmte Oper "Figaros Hochzeit" von W.A.Mozart? Weniger bekannt ist hingegen das gleichnamige Theaterstück von Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais (1732-1799), das dem Komponisten als Vorlage für seine Oper diente. Übrigens ist die französische Tageszeitung "Le Figaro", die im Jahre 1826 als Satirezeitung gegründet wurde, nach Beaumarchais Hauptperson benannt. Gerd Sprenger vom Deutschen Theaterverlag hat das Lustspiel bearbeitet, inhaltlich gestrafft und sprachlich modernisiert, wobei Ort und Zeit der Handlung nicht verändert wurden. Das Ensemble der Leonberger Schauspielgruppe "bühne16" hat nun mit diesem übermütigen Intrigenspiel im Rahmen der Leonberger Theatertage erfolgreich Premiere gefeiert. Es darf aber weiter herzhaft gelacht werden, denn die Komödie mit zahlreichen Irrungen und Wirrungen wird noch weitere viermal im Leonberger Spitalhoftheater zu sehen sein.

Den Rahmen der Handlung bilden die politischen und gesellschaftlichen Zustände im vorrevolutionären Frankreich ausgangs des 18.Jahrhunderts. Schauplatz ist zwar das Schloss des Grafen Almaviva unweit von Sevilla, der Bezug zur Französischen Revolution und der Konflikt zwischen Adel und Dienerschaft ist aber spürbar und ständig präsent. Trotz des historischen Hintergrundes weist das Stück aber alle Elemente auf, die man von einer guten Komödie erwarten kann. Es ist gespickt mit zahlreichen Verwechslungen, Missverständnissen und frivolen Anspielungen ("Feine Damen sind höchstens gut gewürzt").

Die Hochzeit von Kammerdiener Figaro mit Suzanna, der Kammerzofe der Gräfin, steht kurz bevor. Der Schlossherr ist ein Schürzenjäger, wie er im Buche steht, und stellt den Frauen am Hofe nach. Im Moment hat es ihm besonders die hübsche Braut angetan, bei der er das bereits abgeschaffte "Herrenrecht", das Privileg der ersten Nacht, wieder einführen will. Mit Hilfe der Gräfin Rosina, die unter der Treulosigkeit ihres Gemahls leidet, wird ein Plan geschmiedet, um dem Treiben des Grafen ein Ende zu bereiten. Es folgt ein turbulentes Intrigenspiel, bei dem der liebestolle Page Cherubin in seinem Hormonrausch noch für mehr Verwirrung in der ohnehin schon verzwickten Konstellation sorgt. Das humorvolle Verwirrspiel ist also voller Überraschungen und unerwarteter Wendungen. Dennoch wird für den Zuschauer hinter all dem Humor und den pikanten Verwechslungen auch die Eifersucht und der Zorn Figaros, die Arroganz des Grafen, die Schlauheit Suzannas und die Melancholie der vernachlässigten Gräfin deutlich spürbar.

Am Ende darf man aber gespannt sein, ob es Figaro, der als Meister der Intrige gilt, gelingt, den Grafen von der Anwendung des "Herrenrechts" abzubringen und Suzanna ganz und gar für sich zu gewinnen.

Aufführungen sind am Freitag, 3. und Samstag, 4. Mai 2024, jeweils um 19.30 Uhr im Theater im Spitalhof, Klosterstraße 15, 71229 Leonberg. Weitere Aufführungen sind am 15. Juni um 19.30 Uhr und am 16. Juni bereits um 18.30 Uhr. Tickets gibt es in der Stadthalle Leonberg, beim i-Punkt Rathaus Leonberg, bei allen Reservix-Vorverkaufsstellen, unter www.reservix.de und www.adticket.de. Preise 16.-/ ermäßigt 10.- im Vorverkauf und 18.-/ ermäßigt 12.- an der Abendkasse.

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