Im Remstal gab es jetzt eine Laserattacke auf einen Piloten. Foto: dpa/Patrick Lux

Die Kriminalpolizei Waiblingen sucht die Person, die in der vergangenen Woche einen auffälligen, blauen Laserstrahl in den Himmel geschickt hat. Mehrfach wurde dabei das Cockpit des Fliegers anvisiert.

Vermutlich aus der Stadt Fellbach oder der Gemeinde Kernen mit den jeweiligen Teilorten kommt mutmaßlich der Täter, der vor gut einer Woche, am 18. Juli, einen über dem Remstal fliegenden Piloten eines Flugzeugs geblendet hat. Die Kriminalpolizei Waiblingen, die den Vorfall jetzt an die Öffentlichkeit gebracht hat, sucht nach Zeugen.

Drei Mal für je zehn Sekunden mit Laser geblendet

Dem Bericht des Polizeipräsidiums Aalen zufolge ereignete sich der Vorfall an jenem Dienstagabend in der vergangenen Woche. Kurz nach 23 Uhr war das Passagierflugzeuges im Landeanflug auf den Airport Stuttgart in Echterdingen, als das Cockpit der Maschine drei Mal für jeweils etwa zehn Sekunden durch einen blauen Laser angestrahlt wurde. „Die Piloten der Airbus-Maschine wurden hierdurch geblendet, konnten das Flugzeug aber dennoch sicher landen, sodass es zu keinem Schadenseintritt kam“, so formuliert es der Polizeisprecher.

Nach derzeitigem Kenntnisstand der Ermittler müssen sich die Täter zwischen Fellbach und Kernen im Remstal aufgehalten haben. Zeugen, die am Tatabend entsprechende Beobachtungen gemacht haben oder Hinweise zum hellen, auffällig blauen Laserstrahl geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0 73 61 / 58 00 mit der Kriminalpolizei in Verbindung zu setzen. Denn beim Blenden eines Piloten handelt es sich um einen gefährlichen Eingriff in den Luftverkehr.

28-Jähriger in Schönaich versteckte sich im Dachgeschoss

Dass derartige Blender erwischt werden, ist nicht ausgeschlossen. Vor vier Jahren gab es einen ähnlichen Fall. Seinerzeit befand sich eine Maschine der Australian Airlines mit 70 Passagieren im Anflug. Sie war eine von mehreren Maschinen, auf die ein Mann am späteren Nachmittag mit einem Laserpointer zielte. Kurze Zeit danach konnte die Polizei einen 28-Jährigen festnehmen, der etwa elf Kilometer von der Piste des Stuttgarter Flughafens entfernt wohnte.

Einem Anwohner in Schönaich im Kreis Böblingen war damals ein Laserstrahl aufgefallen, der immer wieder in den Himmel gerichtet wurde. Eine Polizeistreife, die dort hineilte, sah ebenfalls den grünen Laserstrahl, der mehrfach die Cockpitscheibe eines Turbo-Prop-Flugzeugs traf – die Piloten konnten die Maschine trotzdem sicher in Echterdingen aufsetzen. Die Polizei und mehrere Nachbarn stöberten den 28-jährigen Übeltäter schließlich in einer Dachgeschosswohnung in einer kleinen Straße in der Ortsmitte auf.

Fahndung vor elf Jahren in Weinstadt erfolglos

Vielfach allerdings bleibt die Suche nach einer Laserattacke auch erfolglos. So wie vor bereits elf Jahren im Remstal. Seinerzeit war ein Pilot ebenfalls beim Anflug auf den Stuttgarter Flughafen mit einem Laserpointer geblendet worden. Der Pilot vermutete, dass sich der Täter in der Nähe von Weinstadt aufgehalten hat, den Bereich habe er allerdings nicht näher eingrenzen können, so die Polizei damals. Mehrere Streifenwagen der Waiblinger Polizei brausten los, zur Unterstützung der Kollegen am Boden startete auch ein Polizeihubschrauber in den Himmel über dem Remstal. Letztlich vergeblich, den Blender mit der Laserpistole konnten sie nicht dingfest machen.