In diesem Beitrag beantworten wir die wichtigsten Fragen zum Laden von Elektroautos. Foto: dpa//Carsten Rehder

Mit welcher Technologie lade ich mein E-Auto auf? Wer sind die größten Anbieter öffentlicher Ladesäulen? Und was hat die Bevölkerungsdichte mit den Ladepunkten zu tun? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Mit unserem Ladesäulenranking fühlen wir dem Ausbau der Ladeinfrastruktur auf den Zahn. Doch das Thema ist komplex. Hier fassen wir zusammen, welche Ladesäulen es gibt, wer die großen Player sind und wie sich die Ladepunkte in Europa verteilen.

Welche Typen von Ladepunkten gibt es?

Die wichtigste Unterscheidung bei Ladesäulen lautet: Liefern sie Wechselstrom (AC) oder Gleichstrom (DC)? Gleichstrom-Ladesäulen werden auch als Schnellladesäulen bezeichnet. Sie finden sich typischerweise an Autobahnen und zunehmend auch an Tankstellen innerorts. Von der Leistung der Säule (50, 150 oder 350 Kilowatt) und der Stromaufnahmefähigkeit des Autos hängt die Ladedauer ab.

Im privaten Bereich werden üblicherweise Wechselstromanschlüsse genutzt – entweder an der einfachen Steckdose oder an Wallboxen. Da die Batterie nur Gleichstrom aufnehmen kann, wird der Strom zuerst gewandelt. Die Leistung liegt zwischen 3,7 und 22 Kilowatt.

Wer sind die großen Player?

Der Karlsruher Energieversorger EnBW lag zum 1. Januar 2023 bundesweit an der Spitze der Ladesäulenanbieter. Laut Bundesnetzagentur betrieb die EnBW mobility+ AG zu diesem Zeitpunkt 4164 öffentliche Ladepunkte. Dahinter lagen E.ON Drive (3709), EWE Go (1803), Mercedes-Benz AG (1630) und Westenergie Metering (1531).

Insgesamt gab es Anfang Januar in Deutschland 5400 Anbieter und öffentliche 80 541 Ladepunkte. Die meisten davon waren in Bayern (16 581) installiert, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (14 498) und Baden-Württemberg (14 417). Gemessen am Wert Elektroauto pro Ladepunkt liegt nach einer VDA-Auswertung Sachsen an der Spitze, Baden-Württemberg ist Achter.

Wo stehen die Ladesäulen?

Für Deutschland und Baden-Württemberg beantwortet diese Frage unser Ladesäulenranking. Wichtig zur Einordnung: die Hälfte der Ladepunkte in der EU befindet sich in nur zwei Ländern: in den Niederlanden und Deutschland. Die andere Hälfte ist laut dem europäischen Autoherstellerverband Acea auf 25 Länder verteilt (Zahlen vom Sommer 2022).

Der ADAC zeigt auf seiner Website eine Karte, die über die Ladepunkte pro 100 Kilometer Straße informiert. Dabei liegen die Niederlande vor der Schweiz, Österreich und Deutschland. Der Automobilclub beschreibt außerdem starke regionale Unterschiede in den einzelnen Ländern. So sei beispielsweise in Italien der Norden deutlich besser versorgt als der Süden. Besonders wenige Lademöglichkeiten gibt es in Polen und Portugal.

Was erklärt die Ladepunktedichte?

Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen der Bevölkerungsdichte und der Autobesitzquote. Je größer eine Stadt ist, desto geringer fällt der Bestand aus. Aber selbst in Gebieten mit hoher Bevölkerungsdichte kommen in Deutschland noch rund 460 Autos auf 1000 Einwohner. In Regionen mit mittlerer bis niedriger Bevölkerungsdichte sind es mehr als 600. Rund drei Viertel aller Haushalte verfügen über mindestens ein Auto.

In Deutschland waren 2023 knapp 50 Millionen Pkw zugelassen. Davon hatte etwas mehr als eine Million einen reinen Elektroantrieb.  Rund 2,3 Millionen waren Hybridfahrzeuge mit Verbrennungs- und Elektromotor.

Wir haben untersucht, ob der Anteil der Mehrfamilienhäuser in einer Stadt mit der Dichte an Ladepunkten zusammenhängt. Es gibt einen Zusammenhang, aber er ist relativ schwach; in Großstädten ist er stärker als auf dem Land. Der Befund dürfte damit zu tun haen, dass selbst in Großstädten 70 bis 80 Prozent der Autos direkt am Haus oder in der Garage abgestellt sind und somit zumindest theoretisch mit einer eigenen Wallbox geladen werden können.

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