Fast vier Wochen ausgehalten: Boris Palmer meldet sich vor dem Ende seiner Auszeit wieder bei Facebook zurück. Foto: dpa/Jan-Philipp Strobel

Nach einer Empörungswelle aufgrund von Nazivergleichen hatte Boris Palmer eine Auszeit angekündigt. Kurz vor Ablauf dieser vier Wochen meldet sich der Tübinger OB zurück.

Nicht ganz vier Wochen hat Boris Palmer seine angekündigte Auszeit durchgezogen: Wenige Tage vor dem Ende seiner einmonatigen Pause hat sich Tübingens Oberbürgermeister auf Facebook zurückgemeldet.

Auf der Plattform teilte Palmer ein neues Profilbild, das ihn mit einem Vollbart, einer Sonnenbrille und einem Hut zeigt. Zu dem Foto schrieb er: „Gute Zeit“. Nur wenige Stunden nach Veröffentlichung hatten bereits mehr als 1000 Menschen den Beitrag mit „Gefällt mir“ markiert.

Zu den Ergebnissen seiner Auszeit wollte sich Palmer am Montag nicht äußern. Nur so viel: Er werde am 1. Juli wieder in sein Amt zurückkehren, es seien bereits erste Termine geplant.

Der Tübinger Oberbürgermeister hatte sich am 1. Juni in eine vierwöchige Auszeit verabschiedet. Der Grund dafür war ein Eklat wegen Nazivergleichen.

Boris Palmer war nach einer Auseinandersetzung mit Demonstranten bei einer Veranstaltung der Goethe-Universität unter Druck geraten. Protestierende hatten Palmer damit konfrontiert, dass er das N-Wort bei Facebook verwendet hatte. Sie skandierten „Nazis raus“. Daraufhin rechtfertigte sich Palmer und sagte: „Ich habe ein Wort gesagt, und ihr sagt ‚Nazi’ zu mir. Das ist nichts anderes als der Judenstern.“

Nach der folgenden Empörungswelle entschied sich Palmer am 1. Mai dazu, nach 27 Jahren bei den Grünen auszutreten.