Das Rathaus in Schwanau – wer tritt die Nachfolge des amtierenden Bürgermeisters Wolfgang Brucker an? Foto: Michael Sauer

Formal galt Alexander Schindler als wählbarer Kandidat und stand auf dem Wahlzettel. Doch der SPD-Mann hatte sich zurückgezogen und will die kuriose Wahl daher nicht annehmen.

Der trotz des Rückzuges seiner Kandidatur zum Bürgermeister von Schwanau (Ortenaukreis) gewählte Alexander Schindler (SPD) nimmt die Wahl nicht an. Das teilte er in einer Pressemitteilung mit. Auch die Gemeinde sei inzwischen informiert worden, erklärte am Dienstag der Schwanauer Hauptamtsleiter Michael Fertig. Schindler war am vergangenen Sonntag überraschend mit absoluter Mehrheit als Sieger aus der Wahl hervorgegangen - obwohl er sich zwei Wochen zuvor aus gesundheitlichen Gründen aus dem Rennen genommen hatte.

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Formal galt Schindler als Kandidat

Formal galt der 43-Jährige aber noch als wählbarer Kandidat und stand auf dem Wahlzettel. Eine nachträgliche Streichung war rechtlich nicht möglich. Viele Menschen hätten den Wunsch geäußert, dass er das Amt doch noch annehme, sagte Schindler in seiner Erklärung vom späten Montagabend. Das sei ihm aber leider nicht möglich. Sein Genesungsprozess werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Eine neue Wahl muss her

Nach Fertigs Worten ist der Gemeinderat nun mit der Abstimmung für einen neuen Wahltermin beschäftigt. Die Wahl muss komplett neu ausgeschrieben werden; Kandidaten müssen sich neu bewerben. Anfang Juli könnte es für die Ausschreibung soweit sein, sagte Fertig. Die Neuwahl könnte dann im August stattfinden. Schindler hatte vor zehn Mitbewerbern mit der absoluten Mehrheit gesiegt und 57,82 Prozent der abgegebenen Stimmen errungen.