Brix (Wolfram Koch) und Janneke (Margarita Broich) ermitteln mit den Kollegen im Dunkeln. Foto: HR/U5 Filmproduktion/Christian L

Der neue „Tatort“ aus Frankfurt spielt in einer einzigen Nacht – und damit fast in ständiger Dunkelheit. Das schlägt aufs Gemüt, hat aber auch einen ganz eigenen Reiz.

Was taugt „Erbarmen. Zu spät“? Der neue „Tatort “ aus Frankfurt im Schnellcheck.

Die Handlung in zwei Sätzen Ein polizeibekannter Rechtsradikaler erzählt vom Mord an dem Polizisten Laby (Sebastian Klein). Brix (Wolfram Koch) und Janneke (Margarita Broich) gehören zum Suchtrupp, der die Leiche des Kollegen finden soll, und stoßen in dessen Waldhütte auf Vorräte und Waffen.

Zahl der Leichen vermutlich 4 (wenn man Hund und Wildschwein mitzählt)

Mystisch Ein Polizeiauto, das plötzlich von einem hellen Strahl beleuchtet, ein Wald, der in rötliches Licht getaucht wird – zur bedrückenden Stimmung des Films passen diese Horrorfilm-Effekte irgendwie.

Schwache Blasen Erst müssen alle auf Brix warten, weil dieser austreten muss. Als Staatsanwalt Bachmann dazu kommt, lässt auch er es im Gespräch mit Brix erstaunlich lange plätschern.

Offene Fragen Warum sich der frühere Freund von Brix und Polizist Radomski radikalisiert hat, bleibt im Dunkeln. Außerdem erscheint es unlogisch, dass er abtrünnige Weggefährten kaltblütig aus dem Weg räumt, Brix aber laufen lässt.

Unser Fazit Klassisch ist dieser „Tatort“ nicht: Die Handlung entwickelt sich quälend langsam, die Dunkelheit schlägt aufs Gemüt. Dennoch ist der Krimi fesselnd und der Bezug zu den tatsächlichen „NSU 2.0“-Drohbriefen interessant.

Spannung Note 2; Logik Note 4