Bosch schränkt sein Russland-Geschäft massiv ein. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Der Autozulieferer Bosch schränkt sein Russland-Geschäft angesichts des Krieges in der Ukraine massiv ein. Die Hintergründe.

Angesichts des Ukraine-Krieges hat der Autozulieferer Bosch sein Russlandgeschäft massiv eingeschränkt. Das betreffe sowohl Lieferungen in das Land als auch die dortige Fertigung, teilte der Technologiekonzern am Freitag in Gerlingen bei Stuttgart mit. Der Handel mit Ersatzteilen sei bereits zum Erliegen gekommen.

Der Konzern liefere auch keine Lastwagen-Komponenten mehr in Russland und an russische Kunden. Nachdem es Hinweise gegeben habe, dass Bosch-Teile missbräuchlich „in nicht-zivilen Anwendungen“ verbaut worden seien, laufe eine Überprüfung.

Bosch fertigt neben Bauteilen auch Haushaltsgeräte

Bosch hatte zu Wochenbeginn den Vorwurf des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba zurückgewiesen, wonach das Unternehmen Komponenten für russische Infanteriefahrzeuge geliefert haben soll. Die genannte Komponente sei nicht von Bosch an den Hersteller geliefert worden, auch wenn es sich dabei um ein Teil aus der eigenen Produktion handele, hatte es geheißen.

„Selbstverständlich halten wir uns an alle bisherigen und künftigen rechtlichen und gesetzlichen Vorgaben – dazu gehören auch Sanktionen“, hieß es nun in der Mitteilung.

Bosch fertigt neben Bauteilen für die Autoindustrie auch Haushaltsgeräte, Elektrowerkzeuge sowie Industrie- und Gebäudetechnik. Laut Geschäftsbericht 2020 führen die Schwaben mehrere Standorte in Russland, unter anderem in St. Petersburg und Moskau.