Was darf in die Biotonne – und was nicht: Fehler haben im Kreis Böblingen nun harte Konsequenzen. Foto:  

Der AWB kontrolliert den Biomüll vier Wochen lang besonders gründlich. Das Ziel: Perfekter Kompost und der Schutz der Umwelt.

Der Abfallwirtschaftsbetrieb Böblingen (AWB) wird von diesem Montag an bis zum 13. Oktober verstärkt Kontrollmaßnahmen bei den Biotonnen durchführen. Falsch befüllte Biotonnen werden von den Müllwerkerinnen und Müllwerkern stehen gelassen. Das Motto: Dein Bioabfall ist wichtig für‘s Klima. „Wir sehen der zunehmenden Verunreinigung in den Biotonnen mit Sorge entgegen“, sagt Thomas Koch, Werkleiter beim AWB.

50 Betriebe beteiligen sich

Immer öfter und in viel zu großen Mengen fänden sich hier nicht-biologische Abfälle, vor allem Plastiktüten und Restmüll. Es werde zunehmend aufwendiger, daraus hochwertigen Kompost herzustellen, da die Fremdstoffe aussortiert werden müssen, erläutert Thomas Koch, dessen AWB sich an einer gemeinsamen Aktion von 50 Abfallwirtschaftsbetrieben in ganz Deutschland beteiligt.

Während der kommenden vier Wochen werden die Biotonnen im Landkreis deshalb gründlicher kontrolliert als bei den sonst üblichen Stichproben. Dies geschieht mithilfe von zwei Müllfahrzeugen mit Störstofferkennung sowie über die Sichtkontrolle durch die Müllwerker. Stellen die Müllwerker Fremdstoffe wie Kunststoffverpackungen, Metalle oder Restmüll fest, die nicht in die Biotonne gehören, erhält die Tonne einen roten Aufkleber und wird nicht geleert. Der Tonnenbesitzer kann anschließend entweder die Störstoffe herausnehmen und die Biotonne erneut zur nächsten Biotonnenabfuhr bereitstellen oder eine Sonderbanderole kaufen und zur Restmüllabfuhr zur Leerung bereitstellen. Sonderbanderolen können auf jedem Wertstoffhof gekauft werden.

Guter Biomüll ist ein gutes Zeichen

Das große Ziel der Aktion ist die nachhaltige Verwertung von Bioabfällen. Unterstützt wird die Aktion vom Verband kommunaler Unternehmen (VKU): „Bioabfälle aus der Küche und aus dem Garten tragen wertvolle Rohstoffe in sich“, sagt Ulf Kämpfer, der Präsident des VKU. Die kommunalen Abfallwirtschaftsbetriebe machten diese Rohstoffe durch professionelle Kompostierung für die Landwirtschaft nutzbar. Zudem werde der Bioabfall in Bio-Energie verwandelt. „Die Kompostierung ist das Paradebeispiel einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft“, sagt Kämpfer.

Tipps zur richtigen Befüllung der Biotonne gibt es online unter www.awb-bb.de/biomuell. Um die Biotonnen frei von Plastik zu halten, verkauft der AWB auf seinen 31 Wertstoffhöfen umweltfreundliche Papiertüten aus Altpapier für die Vorsortierung in der Küche. 20 Stück kosten zwei Euro.