In Gerlingen greift ab September die vom Einkommen abhängige Staffelung der Gebühren für Krippen, Kindergarten, die Schulkinder- und die Ferienbetreuung. Was heißt das in Zahlen?
Eltern in Gerlingen müssen ab September für die Betreuung ihrer Kinder deutlich tiefer in die Tasche greifen. 9,5 Prozent sollen dann die Gebühren für Krippen, Kindergarten, die Schulkinder- und die Ferienbetreuung ansteigen. Eine entsprechende Entscheidung hat der Gerlinger Gemeinderat vergangene Woche getroffen.
Als Ursache gibt die Stadtverwaltung vor allem gestiegene Personalkosten aufgrund der tariflichen Aufwertung der pädagogischen Fachkräfte an. Zudem seien die Kostensteigerungen im Betreuungsbereich während der Pandemie nicht „in erforderlichem Maße in die Erhöhung der Elternbeiträge eingeflossen“, so die Stadt.
Gebühren für Betreuung und Essen werden teurer
Für die Ganztagesbetreuung in der Krippe bis 16 Uhr werden künftig für ein Kind monatlich 554 Euro fällig (bisher 506 Euro), bis 14 Uhr 472 Euro (bisher 431 Euro). Im Kindergarten kostet die Ganztagesbetreuung ab September 314 Euro (bisher 287 Euro), bis 14 Uhr 162 Euro (bisher 148 Euro). Im Zuge der Gebührensteigerung wird auch das Mittagessen in den Kitas teurer: statt 3,30 Euro müssen künftig 3,50 Euro bezahlt werden.
In der Neusatzung der Kitagebühren ist zudem nun die bereits im Frühjahr verabschiedete einkommensabhängige Staffelung der Gebühren festgeschrieben. Demnach erhalten Haushalte mit einem Bruttojahreseinkommen von unter 40 000 Euro einen Nachlass von 20 Prozent. Familien, die pro Jahr über weniger als 50 000 Euro Einkommen verfügen, erhalten eine Ermäßigung um zehn Prozent auf den Gebührensatz.
Reduzierte Öffnungszeiten bereits in drei Einrichtungen
Die Regelung soll, laut Stadtverwaltung, in der Kleinkindbetreuung für die verlängerte Öffnungszeit sowie für die Ganztagesbetreuung gelten. Im Kindergarten greift die Ermäßigung bei der Ganztagesbetreuung.
Zur teilweisen Gegenfinanzierung erfolge bei einer Gebührenanpassung ein Aufschlag von einem Prozent auf die Empfehlung der kommunalen Spitzenverbände. Die Stadt teilte mit, dass Aufgrund des Fachkräftemangels längerfristig in keiner kommunalen Ganztagseinrichtung eine Betreuung über einen Zeitraum von 16 Uhr angeboten werden könne. In drei Einrichtungen mussten bereits die Öffnungszeiten reduziert werden. Gleichzeitig kündigte die Stadt an, dass im evangelischen Petruskindergarten im kommenden Kindergartenjahr fünf Krippenplätze entstehen.