„Darth Vader“ trat im casa nostra mit seinem Lichtschwert gegen Wissenschaftler an. Foto: /privat

Beim „Space Special“ im Böblinger Jugendhaus casa nostra konnten Kinder und Jugendliche herausfinden, wie viel Wissenschaft wirklich in Science-Fiction steckt.

„Das Lichtschwert ist die mächtigste Waffe im Universum!“, prahlt Darth Vader alias Matthias Lehmann vom Institut für Luftfahrtsysteme der Universität Stuttgart und lässt sein „Lichtschwert“ durch die Luft zischen. „So ein Blödsinn!“, kontert der Wissenschaftler Lukas Wagner, „so etwas kann gar nicht funktionieren. Der Laserstrahl aus deinem Lichtschwert müsste viel weitergehen als nur eine Armlänge, um nur einen Punkt zu nennen. Ich forsche mit Lasern, ich weiß das!“

„Science versus Science-Fiction“ war der Titel des Streitgesprächs zwischen dem dunklen Lord und einem Physiker beim „Space Special“ im Böblinger Jugendhaus casa nostra. 20 Jugendliche im Alter von elf bis 18 Jahren nahmen an einer Diskussion darüber, wie viel Science nun wirklich in Science-Fiction steckt, teil.

Astronauten-Parcours und Rote Riesen

Das Schicksal der Sterne war Thema im anschließenden Vortrag „Rote Riesen, Weiße Zwerge, Schwarze Löcher“. Arzu Yilmaz, Doktorandin an der Universität Tübingen, erklärte, warum es sehr spektakulär zugeht, wenn Sterne sterben. Denn wenn einem Stern der nukleare Brennstoff ausgeht, bläht er sich noch zu einem Roten Riesen auf, bevor er schließlich zum Weißen Zwerg schrumpft. Sehr schwere Sterne wiederum können in einer Kollaps-Supernova, einer unfassbar energiereichen Explosion, enden. Dabei können sie einen Neutronenstern oder ein Schwarzes Loch hinterlassen.

Im zweiten Teil der Veranstaltung wartete ein Astronauten-Parcours auf die Jugendlichen, in dem sie ihre Fähigkeiten in den Kategorien Fitness, Teamarbeit, Digitale Fähigkeiten, Geschicklichkeit und Kreativität unter Beweis stellen mussten. Das alles seien Fähigkeiten, in denen sich Bewerber beweisen müssten, wenn sie Astronaut werden wollten, hieß es.

Fechten mit Darth Vader

Das Highlight des „Space Special“ schlechthin war jedoch für viele Kinder das Lichtschwertfechten mit Darth Vader – eine Sportdisziplin, die sich auf dem Campus der Universität Stuttgart trainieren lässt und für die es auch unter der Bezeichnung „Ludo-Sport“ ein internationales Wettkampfsystem gibt. Umgeben von Laserlicht und Kunstnebel lernten die Jugendlichen neben Angriff- und Verteidigungstechniken auch aufeinander zu achten und sich respektvoll zu begegnen.

Die Veranstaltung war eingebettet in das Förderprogramm „MINT-Cluster“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Mit diesem Programm möchte das Ministerium die Bildung in MINT-Fächern stärken. Denn einerseits nehmen auf dem Weg in eine digitale und nachhaltige Zukunft die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (kurz: MINT) eine immer wichtigere Rolle ein. Andererseits zählen diese Fächer in der Schule gerade für Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 16 Jahren häufig nicht zu den Lieblingsfächern. Sie werden von ihnen oft nicht als besonders spannend empfunden.

Angebote mit besonderem Coolness-Faktor

Mit ihrem Netzwerk MINT-Region Böblingen ist die Stadt Böblingen Teil des MINT-Clusters in der Region Stuttgart. Zusammen mit der Universität Stuttgart, dem Fraunhofer Institut, dem Verein Deutscher Ingenieure und der Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft wird die Vielfalt des Angebots vergrößert und Einblick in aktuelle Forschungsvorhaben ermöglicht.

Das Böblinger Teilprojekt zielt darauf ab, Angebote mit besonderem Coolness-Faktor anzubieten. Insbesondere mit dem Jugendhaus casa nostra hat sich eine synergetische Kooperation entwickelt. Das sogenannte Science Team BB – eine Gemeinschaft aus Pädagogen, Medienprofis, Wissenschaftlern und Jugendlichen – hat es sich zur Herzensaufgabe gemacht, Bildungsangebote mit Spaßfaktor und einer großen Portion Erkenntnisgewinn zu gestalten. red

Die Webseite www.nemo-bb.de bietet Informationen zum Netzwerk MINT-Region Böblingen und eine Übersicht über verschiedene Kurse für Kinder unterschiedlicher Altersgruppen.