Einer der bekanntesten und beliebtesten Fußball-Trainer Deutschlands hört nach der Saison auf. Jürgen Klopp machte den Job mit viel Leidenschaft aber auch Humor. Für einen flotten Spruch war er immer zu haben. Wir haben einige zusammengefasst.
Jürgen Klopp hört auf, zum Ende der Saison verlässt er den FC Liverpool. Das wurde an diesem Freitag bekannt. Der 56-Jährige war Zeit seiner Trainerkarriere – egal ob bei Mainz 05, beim BVB in Dortmund oder jetzt beim englischen Traditionsclub aus Liverpool – nie um einen Spruch verlegen.
Seinen größten Aufreger in der Bundesliga produzierte er wohl im November 2010. Nach einem Foul von Ze Roberto an Mario Götze rannte der spätere Meistertrainer völlig außer sich auf den vierten Offiziellen Stefan Trautmann zu. Diesem drückte er sekundenlang seine BVB-Mütze ins Gesicht, brüllte ihn aus voller Kehle an. Dank öffentlicher Entschuldigung kam Klopp allerdings mit einer Geldstrafe von 10.000 Euro davon. Wir haben die besten Sprüche von „Kloppo“ zusammengetragen:
Das sind Jürgen Klopps beste Sprüche
Aus seinem eigenen – begrenzten Talent – hat Klopp nie einen Hehl gemacht. Er ging stets humorvoll damit um:
„Ich hatte das Talent für die Landesliga und den Kopf für die Bundesliga. Herausgekommen ist die zweite Liga.“
Auch seine Teams konnte er immer recht gut einschätzen.
„Wir treten nicht mit vollen Hosen an. Ich habe extra noch mal nachgeschaut“, sagte er vor einem Spiel gegen den FC Bayern München. Damals saß er noch auf der Mainzer Bank.
In Mainz begann die Traumkarriere des gebürtigen Stuttgarters. Dort wollten sie ihn gar nicht mehr gehen lassen. Wie beliebt er in der Karnevalshochburg war, wusste er selbst. Als er gefragt wurde, wo er den schwerern Job habe – in Mainz, oder Dortmund – sagte er:
„In Mainz könnte ich einen Haufen auf die Ludwigstraße machen und alle würden sagen: Super, Kloppo!“
Am Spielfeldrand war Klopp nie der Typ, der ein Spiel ruhig verfolgen konnte. Es brodelte stets in ihm. Seinen ersten Platzverweis bekam er, wegen eines Spruchs, über den er heute wahrscheinlich selber lachen muss:
„Ich bin ein bisschen stolz auf meine erste Rote Karte als Trainer. Ich bin zum Schiedsrichter-Assistenten gegangen und habe gesagt: ‚Ich wollte nur fragen, wie viele Fehlentscheidungen eigentlich erlaubt sind. Weil, wenn es 15 sind, dann hast du noch eine frei.’“
Die Zeit in Dortmund war geprägt von Hurra-Fußball und dem ewigen Kampf mit dem FC Bayern – zweimal wurde Klopp mit dem BVB Meister (2011 und 2012), oft genug zog sein Team aber den Kürzeren. Vor einem Spiel gegen den Deutschen Rekordmeister fasste Klopp die Kräfteverhältnisse so zusammen:
„Als der BVB das letzte Mal hier vor 19 Jahren gewonnen hat, wurden die meisten meiner Spieler noch gestillt.“
Auch über Überbelastung seiner Spieler oder Verletzungsmiseren konnte er bisweilen vortrefflich klagen. Oft kamen aber auch herrliche Stilblüten dabei heraus. Eine Verletzung von Mario Götze beschrieb Klopp so:
„Mario ist heute morgen aufgewacht – und hatte eine Verhärtung.“
Sven Bender attestierte er einmal: „Er hat eine Art Ganzkörperprellung.“
Auf der Insel stellte sich Klopp – in Anlehnung an Jose Mourinho („The Special One“) als “the normal one“ vor. Das brachte ihm schnell Sympathien ein. Mit der englischen Sprache tat er sich nicht immer leicht. Bisweilen griff er auch auf „Denglish“ zurück. Nach einer unglücklichen Niederlage gegen Manchester United sagte er:
„It’s not a wish concert. We have to work with what we have“
Warum er das Jobangebot im englischen Norden annahm, war schnell klar:
„In Liverpool ist man nicht wegen des Wetters – also muss es wegen des Fußballvereins sein.“
Seinen Ausrastern und Jubelarien blieb er treu. Beim späten 5:4-Sieg gegen Norwich verlor er in einer Jubeltraube seine Sehhilfe.
„Normalerweise habe ich eine Zweitbrille, aber ich konnte sie bis jetzt nicht finden, weil es ziemlich schwer ist, eine Brille ohne Brille zu finden.“
Auch als Werbefigur ist Klopp in Deutschland heute präsent. Vor ihm war es Bundestrainer Jogi Löw, der öfter im TV zu sehen war. Das hatte auch Klopp mitbekommen. Als einige seiner BVB-Spieler fürs Nationalteam nominiert wurde, sagte Klopp:
„Ich mag Jogi Löw. Ich benutze sein Deo, sein Shampoo...“
Auch Nähe zu Fans war ihm immer wichtig. Schließlich mache man den Job nur deretwegen, war Klopps Credo.
„Wie soll ich einem Blinden erklären, was Farbe ist?“, soll er zu einem Schalke-Fan gesagt haben, der ihn gefragt hatte, wie man Deutscher Meister wird.