In der Redaktion der Kreiszeitung Böblinger Bote fand zuletzt ein Generationswechsel statt. Foto: Archiv/Bischof

Michael Stürm und Martin Müller prägten unsere Redaktion über Jahre, Anke Kumbier startete zum neuen Jahr.

Das Ende des vergangenen Jahres bedeutete für unserer Redaktion in Böblingen zugleich auch personelle Wechsel, die die geneigten Leserinnen und Leser an neuen Namen in den Autorenzeilen bemerken und daran, dass bekannte Schreiber nicht mehr auftauchen. Ausgeschieden sind Michael Stürm und Martin Müller, neu gestartet ist Anke Kumbier.

Michael Stürm Foto: Stefanie Schlecht

Michael Stürm begann seine journalistische Laufbahn nach Studium und Volontariat Mitte der Neunzigerjahre beim Böblinger Boten. Stürm nahm zunächst die Gebiete Schönbuch und Gäu in seine schreiberische Obhut, wechselte dann ins Stadtressort Böblingen und umsorgte zusätzlich lange Jahre nebenher die Gemeinde Schönaich journalistisch.

Enttarnung eines Nazis

In einem so ausgefüllten Redakteursleben fällt es schwer, im Strom der lesenswerten Geschichten einzelne herauszupicken. Man nehme seine hartnäckige Begleitung der Lokalpolitik, die Böblinger Stadtgeschichte(n) von und mit Ernst Baisch, die sogar in Buchform erschienen sind, herrlich süß-saure „Bonbons“, geschliffene Kommentare und, und, und – was Stürm schrieb, das blieb.

Sein wohl größter journalistischer Erfolg aber war 2017 die posthume Enttarnung des einstigen Nazi-Gauleiters Sigfried Uiberreither, der als Friedrich Schönharting unbehelligt in Sindelfingen weiterlebte. Stürm brachte hier wie andernorts Licht ins Dunkel und prägte über Jahre den Lokalteil der Kreiszeitung Böblinger Bote und dann auch der Stuttgarter Zeitung im Kreis Böblingen.

Martin Müller Foto: Archiv/mmü

Enger Weggefährte war für viele Jahre Martin Müller, der ebenfalls Ende 2023 ausgeschieden ist. Müller begann seine Laufbahn im Verlag der Kreiszeitung Böblinger Bote einst im Bereich der Sonderthemen, bevor er in die Lokalredaktion wechselte. Dort war er spitze Feder, kreativer Chronist und kritischer Geist. Sein Einsatzgebiet war für viele Jahre die Schönbuchlichtung rund um Holzgerlingen, Weil im Schönbuch und Waldenbuch. Müller war dabei immer weit weg davon, Bürgermeisters Liebling zu sein, im Gegenteil: Man respektierte ihn für seine journalistische Beharrlichkeit.

Gegen Missstände, für das Gute

Er deckte Missstände auf und pochte auf Veränderung zum Guten. Bei all dem ging er stets profiliert und mit der ihm eigenen Kreativität zu Werke. Zur Gründung der Gemeinschaftsredaktion mit der Stuttgarter Zeitung 2021 wechselte er als Editor ins Pressehaus Stuttgart und betreute den Böblinger Lokalteil fortan als Blattmacher und Gestalter vom sogenannten Regio-Desk aus.

Anke Kumbier Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Jedem Abschied wohnt ein Anfang inne – und so startete am Standort Böblingen zum Jahresbeginn Anke Kumbier als Reporterin in der Redaktion. Sie kommt von der „Schwäbischen Zeitung“ in Ravensburg, bei der sie von April 2019 bis März 2022 ein crossmediales Volontariat absolviert hat. Dort lernte sie neben dem Schreiben die Medien Radio und Fernsehen kennen mit Stationen bei Radio 7 in Ulm und Regio TV in Stuttgart. Zuvor war sie während des Studiums als freie Autorin im Kreis Böblingen tätig.

Vom Bodensee ins Gäu

Im April 2022 wechselte Anke Kumbier in die Lokalredaktion der „Schwäbischen Zeitung“ nach Friedrichshafen als Regio-Reporterin und Redakteurin am Online-Desk. An neuer Stelle in Böblingen betreut sie schwerpunktmäßig Themen im Bereich Infrastruktur in Stadt und Kreis Böblingen, scheut sich aber auch nicht vor Ausflügen in andere Themenbereiche.