Näher oder besser? Wie schmecken diese Maultaschen? Foto: Schlecht

Zwei Beiträge aus unserer Bonbons-Humorkolumne beschäftigen sich mit menschlichen Fehlleistungen beim Thema Essen und beim Telefonieren.

Der Landkreis Böblingen vermarktet über seine Marke „Heimat – nichts schmeckt näher“ regionale Produkte wie Heckengäulinsen oder Apfel-Balsamico-Essig. Neu im Sortiment sind jetzt auch Maultaschen. „Heimat-Täschle“ heißen die leckeren Schwoba-Gosch-Bespaßer, die Paladion-Chef Thomas Heiling eigens für diesen Zweck kreiert hat. Unser Mitarbeiter durfte sich zum Verkaufsstart im Holzgerlinger CAP-Supermarkt schon einmal so ein Täschle in seine Backentäschle stopfen. Nicht zuletzt, weil er mit leerem Magen zum Termin gekommen war, hat ihn dieses Geschmackserlebnis in den siebten Schwabenhimmel gebeamt.

Als er sich anschließend daran machte, seinen Bericht zu schreiben, befand sich ein Teil von ihm wohl immer noch dort oben. Nur so kann er sich erklären, warum ihm beim vollständigen Namen der Regionalmarke ein „segglbleedes Fählerle“ passiert ist. Statt „nichts schmeckt näher“ schrieb er nämlich „nichts schmeckt besser“. Die Landkreissprecherin, die ihn auf den Lapsus hingewiesen hat, drückt hier aber gerne ein zwinkerndes Auge zu. Schließlich schmecken die Dinger tatsächlich besser als so manche Massenware, die sich in bürgerlicher Unbescheidenheit „Schwäbische Maultaschen“ nennen darf.

Was am Telefon alles aus einem Nachnamen werden kann

 Namen sind so eine Sache: Sie sind Segen, sie sind Fluch. Sie haben Erkennungs-, aber sie haben auch Verkennungswert. Die einen mehr, die anderen weniger.

Auf internationalem Tableau ist beispielsweise der Name Melissa Schaich ein Wunderwerk der Phonetik: Während der Vorname „Melissa“ (wenn er nicht gerade von Menschen ohne Fantasie zu „Melanie“ gemacht wird) meist keine Probleme macht, ist das mit dem Nachnamen „Schaich“ vor allem im englischsprachigen Raum eine ganz andere Sache. Mehrfach war ich dort bereits ein millionenschwerer „Sheik“. Ausgerechnet bei einer Durchsage an einem Flughafen kam es allerdings zu einem besonders drastischen phonetischen Ausrutscher. Weil Amerikaner nur schlecht mit dem deutschen „ch“ zurechtkommen, ersetzen sie es hin und wieder mit einem „s“. Am Flughafen wurde ich deshalb ohne Scham und ohne Wissen um deutsche Schimpfwörter als „Melissa Scheiß“ ausgerufen. Na ja.

Aber ich bin nicht allein: Unsere Reporter/-innen Eddie Langner, Julia Theermann, Uli Stolte und Leonie Schüler haben ebenfalls Schwierigkeiten, ihre Namen korrekt übermittelt zu bekommen. Eddie Langner wird regelmäßig zu Eddie Lachner; Julia Theermann wird zum Theatermann oder auch ganz kreativ zu ???-Mann (offenbar hat der Absender hier komplett aufgegeben). Uli Stolte wird zu Uli Stolze und wenn Leonie Schüler von der Kreiszeitung/Stuttgarter Zeitung sich am Telefon meldet, hat schon die ein oder andere Person den Hörer überreicht und gesagt: „Da ist eine Frau von der Schülerzeitung dran!“.

Also nicht wundern, wenn Lachner, Theatermann, Scheiß, Stolze und Leonie Schüler von der Schülerzeitung demnächst in der Autorenzeile Ihrer Zeitung stehen. War ein Versehen.