Wolfgang Ruther mit Hopfenranken vor seiner Pflückmaschine. Mit 62 Hektar hat er in Tettnang die größte Hopfenanbaufläche. Foto: Ulrich Lancé

Der Klimawandel macht den Hopfenpflanzern in Tettnang zu schaffen. Ihr Traditionsanbau ist in Gefahr – mit Folgen für den Biergeschmack.

Wolfgang Ruther steht in einer großen Halle vor seiner Pflückmaschine. Eine Handvoll Saisonarbeiter aus Polen hängen mit wenigen geübten Handgriffen die frisch geernteten Hopfenranken ein. In dem lauten stählernen Ungetüm werden die Dolden abgepflückt, in einem Gewirr aus Förderbändern und großen Schubladen weitergeschafft und getrocknet und am Ende zum Abtransport in große Ballen gepresst. In der Luft liegt ein warmes, leicht bitter-herbes Aroma, das entfernt an Kraut erinnert. Die Hopfenernte 2023 steht vor ihrem Abschluss.