Schreckensnacht: Nach einem Gewitterbruch im Juni 2018 ist in Altdorf Land unter.Foto: Freiwillige Feuerwehr Altdorf Foto:  

Wasserverband Hochwasserschutz Würm nimmt die Gemeinden Altdorf, Grafenau und Magstadt auf. Bemühungen um den Schutz vor Überflutungen sollen im Verbund intensiviert werden.

Zum 1. Juli 2023 werden die Gemeinden Altdorf, Grafenau und Magstadt dem Wasserverband Hochwasserschutz Würm beitreten. Um die Weichen hierfür zu stellen, wurde in der Verbandsversammlung jetzt einstimmig die nötige Satzungsänderung beschlossen. Die Mitglieder des Wasserverbands sind bislang neben dem Landkreis Böblingen die Gemeinden Ehningen und Nufringen.

Verbandsvorsteher und Landrat Roland Bernhard zeigte sich hocherfreut über den Mitgliederzuwachs: „Wir als bisherige Mitglieder des Wasserverbandes Hochwasserschutz Würm können den Beitritt der Gemeinden Altdorf, Grafenau und Magstadt nur begrüßen und freuen uns, die interkommunale Zusammenarbeit im wichtigen Bereich des Hochwasserschutzes weiter zu verstärken. Hochwasserereignisse machen nicht vor Gemeinde- oder Landkreisgrenzen halt. Wir alle wollen unseren Bürgerinnen und Bürgern den bestmöglichen Schutz vor Extremwetterereignissen bieten.“

Verband besteht seit 1983 – neue Mitglieder sind alte Bekannte

Der Wasserverband Hochwasserschutz Würm besteht seit 1983, alle drei nun beigetretenen Gemeinden waren damals neben vielen anderen Städten und Gemeinden sogar Gründungsmitglieder. Aus förderrechtlichen Gründen sind Ende der 1980er-Jahre bis auf den Landkreis Böblingen sowie die Gemeinden Ehningen und Nufringen alle Mitglieder ausgetreten. Die wieder verstärkt in den Ortschaften aufgetretenen Hochwasserereignisse führen nun zum Wiederbeitritt der Gemeinden.

Minimum: ein Rückhaltebecken pro Gemeinde

In allen beitretenden Gemeinde sind Maßnahmen seitens des Wasserverbands geplant, so wird unter anderem in jeder Gemeinde mindestens ein Hochwasserrückhaltebecken gebaut. Bürgermeister Florian Glock zum Beitritt in den Wasserverband: „Der Wiederbeitritt der Gemeinde Magstadt in den Wasserverband Würm ist ein Meilenstein für die Umsetzung der Hochwasserschutzplanungen in Magstadt. Die Bürokratie wirkt reduziert und die Effizienz des Umsetzungsverfahrens erhöht. Was wir brauchen, ist die schnellstmögliche Umsetzung von drei Hochwasserrückhaltebecken und das geht am schnellsten zusammen mit dem Wasserverband Würm.“

Der Satzungsänderung waren einstimmige Beschlüsse zum Beitritt in den Gemeinderäten der aufzunehmenden Gemeinden vorausgegangen. Für Bürgermeister Martin Thüringer (Grafenau) lassen sich über den Zusammenschluss im Zweckverband Synergien nützen und es wird eine strukturierte, dauerhafte Lösung für den Hochwasserschutz erreicht. „Ich bin dem Landkreis dankbar, dass wir durch den Zweckverband eine solide fachliche Unterstützung in dieser großen Herausforderung erhalten.“

Die Gemeinden weiter unten an der Würm entlasten

Mit der Aufnahme der drei Gemeinden in den Wasserverband Hochwasserschutz Würm wird ein weiterer wichtiger Schritt getan, um Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Böblingen präventiv vor Hochwasserereignissen zu schützen.

Bürgermeister Erwin Heller zum Beitritt in den Wasserverband Hochwasserschutz Würm: „Für Altdorf sehe ich nur Vorteile in einem Beitritt zum Wasserverband Würm. Gemeinsam im Verband haben wir ein starkes Gewicht. Mit unseren Erfahrungen aus dem tausendjährigen Hochwasserereignis im Jahr 2018 und unserer Lage am Oberlauf der Würm können wir durch die Umsetzung von Maßnahmen auch zur Entlastung der Unterlieger-Kommunen beitragen.“