Der Kreisbrandmeister bilanziert den Einsatz vom Mittwochabend in Grünbühl: Die Bewohner hätten alles richtig gemacht. Auch die Zusammenarbeit mit Rettungsdienst, Polizei und der Stadt hebt Andy Dorroch hervor.
Lange Wege, enge Gänge, viele Menschen – Brände in Hochhäusern stellen für die Feuerwehr eine große Herausforderung dar. Als es am Mittwochabend in Grünbühl in einem Hochhaus brannte, ging aber alles wie geplant. Auch, weil die Bewohner sich richtig verhielten.
Dabei barg das Feuer im Hochhaus in der Moldaustraße durchaus Gefahren für die rund 60 Menschen, die sich am Mittwochabend dort aufhielten. Weil der Brand von einem Sicherungskasten in einem der Treppenhäuser ausging, war dieses Treppenhaus stark verraucht und deswegen als Fluchtweg nicht mehr nutzbar. Die meisten Bewohner verließen das Haus stattdessen selbstständig über ein anderes Treppenhaus. Elf Personen flüchteten auf die Balkone ihrer Wohnungen und wurden von der Feuerwehr über die Drehleiter gerettet.
„Die Leute waren zwar nicht akut in Gefahr und hätten auch aus ihren Wohnungen gerettet werden können“, sagt Kreisbrandmeister Andy Dorroch. „Aber es war natürlich trotzdem richtig, auf den Balkon zu gehen.“ In keinem Fall solle man im Brandfall eigenmächtig durch verrauchte Bereiche flüchten, sondern im Zweifel bei geschlossener Tür in der Wohnung bleiben, sich über Fenster oder Balkon bemerkbar machen und wenn möglich den Notruf wählen.
Mit dem Verlauf des Einsatzes, an dem knapp 130 Feuerwehrleite beteiligt waren, zeigt sich Dorroch zufrieden. Insbesondere die Bewohner des Hauses lobte er: „Alle waren sehr vernünftig, es gab kein Geschrei, keine Panik, alles lief reibungslos. Wie ich mir das wünsche.“ Auch die Zusammenarbeit mit Rettungsdienst, Polizei und der Stadt Ludwigsburg hebt der Kreisbrandmeister hervor. „Dass es brennt, kann passieren. Entscheidend ist, wie im Ernstfall dann die einzelnen Rädchen ineinandergreifen. Und da lief diesmal alles Hand in Hand.“