Dokument der Zeitgeschichte: Die „Peinlichen Gerichtsakten gegen Bauernhauptmann Matern Feuerbacher von Bottwar vor dem kaiserlichen Hofgericht zu Rottweil“ von 1526/1527. Foto: Digitalisat, Hauptstaatsarchiv Stuttgart

In der Zeit der Reformation vor rund 500 Jahren kämpften Bauern gegen den Adel für mehr Rechte. Einer ihrer Anführer war Matern Feuerbacher. Er stammt aus Großbottwar. Als einer der wenigen Aufständischen kam er mit dem Leben davon.

Den einen zu zahm, den anderen zu eifrig! So beschrieb Hermann Ehmer, einst Direktor des Landeskirchlichen Archivs Stuttgart, einen Großbottwarer: Matern Feuerbacher. Ihn wählten die Bürger der Stadt am 16. April 1525 zu ihrem Hauptmann. Damals wurde Großbottwar zu einem Zentrum des Bauernkriegs, mehr als 8000 Bauern schlossen sich seinem Hellen Christlichen Haufens an. Den soll Feuerbacher straff geführt haben laut der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Doch anders als Jakob „Jäcklein“ Rohrbach, der am 16. April 1525 den Weinsberger Obervogt samt Getreuen in der „Weinsberger Bluttat“ durch Spießrutenlaufen töten ließ, soll Feuerbacher um Mäßigung bemüht gewesen sein: Verhandlungen mit der Obrigkeit statt Gewalttaten und Gemetzel. So rettete er die Burg Lichtenstein vor der Schleifung.