Miljan Vujovic rettet den Punkt. Foto: Baumann

Im Derby-Duell der Handball-Bundesliga gibt es keinen Sieger – zumindest nicht auf dem Feld.

Wer kommt besser aus der Winterpause? Nachdem die Handball-Bundesliga wegen der Heim-EM zuletzt gut sechs Wochen pausiert hatte, wartete zum Neu-Start gleich das stets brisante württembergische Derby zwischen Frisch Auf und dem TVB, das beim 25:25 (11:12) keinen Sieger hatte. Damit konnte sich auch kein Team im Abstiegskampf deutlich Luft verschaffen, die Göppinger liegen aber weiter bereits drei Punkte vor dem Rivalen. Die den verdienten Punkt letztendlich einem Mann zu verdanken hatten: Torhüter Miljan Vujovic, der 18 Paraden zeigte und unmittelbar nach Spielende stöhnte: „Ich bin kaputt!“ Um dann doch noch ein paar Worte zu finden: „ Wir müssen weitermachen, trotz der Verletzungsprobleme.“

Auf Grund derer hatte der TVB kurzfristig den 38-jährigen Kreisläufer Manuel Späth reaktiviert, der normalerweise beim Oberligisten HSG Ostfildern spielt und für zwei Partien aushilft und im Hallenheft noch auf einen knappen Sieg der Göppinger getippt hatte – vor seiner Verpflichtung.

Dabei war sein aktuelles Team am Ende dem Sieg sogar näher, führte in der dramatischen Schlussphase vor den 5600 Zuschauern in der ausverkauften EWS-Arena, doch eine Sekunde vor Ende überwand dann ausgerechnet der Ex-Stuttgarter David Schmidt mit seinem siebten Treffer doch noch Vujovic zum Ausgleich. „Es ist zwar ein verlorener Punkt, aber wir müssen zufrieden sein“, sagte Göppingens Kreisläufer Kresimir Kozina. „Der gegnerische Torhüter hat uns kaputt gemacht.“

Unabhängig davon war es über weite Strecken ein typisches Derby, bei dem der Kampf dominierte – und die Abwehr. Weil die beim TVB mit dem Innenblock Samuel Röthlisberger/Adam Lönn (bester TVB-Werfer mit sechs Toren) und eben Vujovic als großem Rückhalt bestens funktionierte, führten die Stuttgarter vor der Pause mit 10:7 (23. Minute). Doch Mitte der zweiten Hälfte konnte sich Frisch Auf beim 20:18 auch einmal kurz absetzen. Ohne durchschlagenden Erfolg. „Vor dem Spiel hätte ich den Punkt sofort genommen“, sagte Stuttgarts Trainer Michael Schweikardt, „nach dem Spielverlauf hätte ich gerne zwei mitgenommen. Aber in der engen Liga zählt jeder Punkt.“

Weiter geht es für die beiden Mannschaften bereits am Wochenende, für Frisch auf am Samstag mit dem nächsten Württemberg-Duell beim Schlusslicht in Balingen und für den TVB mit dem Heimspiel in einem weiteren Kellerduell gegen die HSG Wetzlar. Wie sagte Vujovic: „Für uns ist jetzt jedes Spiel wie ein Finale.“ Das gilt dann auch für Manuel Späth, der am Sonntag seine 499. Bundesligapartie bestreiten wird. Und die 500. auch noch? „Geplant sind zwei Spiele, der TVB sucht ja noch nach einer Dauerlösung. Aber vielleicht nächstes Jahr.“