Das Dach des Gustav-Stresemann-Gymnasiums muss saniert werden. Foto: Dirk Herrmann

Das Gustav-Stresemann Gymnasium in Fellbach-Schmiden kämpft zum zweiten Mal in kurzer Zeit mit undichten Stellen im Dach. Das könnte die ohnehin angespannte Raumsituation weiter verschärfen. Eine teure Sanierung steht an.

Auf die Frage nach der Situation mit dem Dach des Gymnasiums antwortet Schulleiter Daniel Meier mit einer Gegenfrage: „Welche der Situationen meinen Sie?“ Das Schmidener Gustav-Stresemann-Gymnasium (GSG) kämpft nämlich nicht erst seit Kurzem mit Wasserschäden wegen durchnässter Dämmung. Erst im Sommer hatte es über das Dach in Räume geregnet.

Platz ist in der Schule Mangelware

„Da hat die Stadt wirklich schnell reagiert,“ sagt Meier über den Sommer. Es wurden zwei Klassenzimmer renoviert, sie standen pünktlich zu Schuljahresbeginn wieder bereit. Das war auch notwendig, denn Platz ist im GSG Mangelware. Jedes Zimmer im Gebäude ist momentan belegt, es gibt keine Ausweichmöglichkeiten.

Denkbar ungünstig kommt deshalb nun der erneute Schaden, für dessen Behebung die Stadt Fellbach aktuell 400 000 Euro kalkuliert. Ende Juli war es zu extrem starkem Regen gekommen, der die Dämmung vollständig durchnässte, erhebliche Wassermengen gelangten in Klassenräume und das Treppenhaus. Zudem steht auf der gesamten Dachfläche das Wasser teils bis zu fünf Zentimeter hoch.

Vollständige Dachsanierung notwendig

Eine Sanierung ist also dringend, da wegen der vollgesogenen Dämmung und des Wasserstaus „die Tragfähigkeit des Daches deutlich überschritten“ ist, wie es in der Analyse des Amts für Hochbau und Gebäudemanagement heißt. Die ungeplanten Ausgaben sind somit unvermeidbar, auch wenn Schulleiter Meier noch kein genauer Renovierungszeitplan vorliegt. Eines stellt er jedoch klar: „Wir können auf keine Räume verzichten.“ Damit bleibt wohl nur eine Sanierung während Schulferien.

Auch die Stadt erkennt die Risiken und nennt in der Beschlussvorlage für den Gemeinderat als Ziel, Folgeschäden zu verhindern. Eine vollständige Dachsanierung soll das gewährleisten, auch vor dem Hintergrund, dass zukünftige Starkregenereignisse nicht auszuschließen sind.

Sollten die Sanierungsarbeiten nicht während der schulfreien Zeit stattfinden können, drohen den Schülerinnen und Schülern des Schmidener Gymnasiums wohl Unterrichtsausfälle. Diese wären aber auch die Folge, wenn Wasserschäden Klassenräume unbenutzbar machen. Bisherige Pläne zum Schaffen neuer Klassenräume, die das GSG zusammen mit der Albert-Schweitzer-Schule und der Hermann-Hesse-Realschule in der Nachbarschaft schmiedete, liegen wegen der aktuell schwierigen Haushaltslage auf Eis. „Sie sind aber nicht komplett vom Tisch,“ sagt Daniel Meier.