Die Polizei bekam einen Zeugenhinweis, dass ein Jugendlicher mit Gewehr gesichtet worden ist. (Symbolbild) Foto: dpa/Friso Gentsch

Eine Mottowoche kurz vor dem Abitur hat in Schleswig-Holstein einen Polizeieinsatz ausgelöst. Fast wäre es sogar ein Großeinsatz wegen eines möglichen Amoklaufes geworden.

In Schleswig-Holstein hat eine Mottowoche der Abschlussklassen eines Gymnasiums zum Thema Mafia die Polizei auf den Plan gerufen und beinahe auch einen Großeinsatz ausgelöst. Grund dafür war ein Jugendlicher, der mit einem Gewehr in der Hand auf dem Weg in die Schule beobachtet wurde, wie ein Polizeisprecher am Donnerstag sagte. Der Bewaffnete sei einer aufmerksamen Bürgerin in Kronshagen nahe Kiel aufgefallen, die deshalb sofort den Notruf gewählt habe. „Das löst bei uns eine ganze Menge aus, weil wir natürlich vom Worst Case (deutsch: schlechtesten Fall) ausgehen“, so der Sprecher.

Während für den Großeinsatz alle Streifenwagen angefunkt und zusammengerufen wurden, nahmen die Beamten auch Kontakt zu dem Gymnasium auf. Dort sei die Polizei auch direkt auf die Mottowoche „Mafia“ hingewiesen worden. „Das hat uns aber nicht entspannen lassen, wir gingen nach wie vor vom Worst Case aus“, sagte der Beamte.

Spielzeugwaffen heben Blutdruck an

Erst als die ersten Streifenwagen-Besatzungen auch andere Spielzeugwaffen an der Schule zu Gesicht bekommen hätten, sei die Situation klarer geworden. „Als wir dann auch noch das Gewehr - ein ganz leichtes Spielzeuggerät - bekommen hatten, konnten wir das Ganze abblasen und den Blutdruck sich wieder senken lassen.“

Der Schulleiter sei darauf hingewiesen worden, dass das Motto nicht so ideal gewesen sei. Zudem appellierte die Polizei, bei thematischen Verkleidungen, zu denen Waffen gehören, diese Waffen nicht mit in die Schule zu bringen - „um eine solche Thermik erst gar nicht aufkommen zu lassen“, sagte der Polizist. In Eckernförde sei eigentlich für den Freitag auch eine Mottoparty zum Thema Mafia geplant gewesen - „die haben nun aber kurzfristig das Thema geändert“. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.