Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck weiß, was er an Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat: einen treuen, aber nicht unkritischen Unterstützer. Foto: dpa/Bernd Weißbrod

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Winfried Kretschmann hat sich als Ministerpräsident erstaunlich zählebig erwiesen. Niemand hätte bei seinem Amtsantritt 2011 daran gedacht, dass er dereinst als der am längsten amtierende Regierungschef in die Landesgeschichte eingehen könnte. Jetzt ist diese Möglichkeit zum Greifen nah. Ob es wünschenswert ist, das Potenzielle ins Tatsächliche zu verwandeln, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Leicht bröckelt die Autorität jener, deren Amtsende naht. Die Kraft zur Selbstkritik schwindet. Was sich in der Öffentlichkeit als bescheiden darbietet, wächst sich in der Binnensicht zur Titanentat aus.