Wieland John in der Göppinger Stadtkirche. Hier arbeitet er heute als Mesner. Foto: Gottfried Stoppel/Gottfried Stoppel

Wieland John war Familienvater und Banker, baute ein Häusle in Göppingen – und dann kam der Absturz. Mit dem Alkohol verlor er alles, lebte in Berlin auf der Straße und wäre fast gestorben. Doch dann kam die Rettung.

Seinen ersten Rausch hat Wieland John auf der Boller Heide. Mit 15 fahren die Jugendlichen aus Göppingen raus ins Grüne, sitzen am Grillplatz. In der Stadt ist nicht viel geboten. Mit dabei auf der Heide ist auch die Wilde Hilde, ein verrücktes Mädchen, jedes Mal bekifft. Es sind die 70er. Wieland John ist fasziniert von Hilde. Er würde sie gerne ansprechen, ist aber schüchtern. Hilde rennt zu einem dicken Baum, umarmt ihn und schreit, wie schön das sei! Wieland John probiert es mit dem Kiffen, aber er spürt nichts. Ein Kumpel hat zwei Gallonen Lambrusco dabei, John denkt: Dann eben das. Er fühlt, wie sich die Wärme in seinem Körper ausbreitet, wird locker, würde am liebsten auch den Baum umarmen und die Hilde gleich mit. Was für ein tolles Gefühl. Wie schön die Hilde ist!