Michael Sens bei seinem Auftritt in der Villa Schwalbenhof. Foto: Eibner/Dimi Drofitsch

Der mehrfach preisgekrönte Musikkabarettist Michael Sens ist am Freitag in der Villa Schwalbenhof aufgetreten.

Der Musikkabarettist Michael Sens hat am Freitagabend in der Villa Schwalbenhof sein neues Programm „Mozart googeln“ vorgestellt. Die Organisatoren der Gemeinde Gärtringen setzten für den Abend zwei Auftritte an, um mit Blick auf pandemische Vorsichtsmaßnahmen dem Publikum Abstand und ausreichende Belüftung zu ermöglichen. Tatsächlich stieß der Auftritt auf einiges Interesse, weswegen beide Auftritte im Rahmen der erlaubten Kapazitäten restlos ausverkauft waren.

Sens kombiniert bei seinen Auftritten sprühenden Wortwitz mit musikalischer Virtuosität. Der gebürtige Berliner (Jahrgang 1963) begann schon im Alter von sechs Jahren seine musikalische Ausbildung an Violine und Klavier. Auf beiden Instrumenten zeigte er enormes Talent. An der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin studierte er klassische Violine und Klavier, schloss an sein Staatsexamen eine Theaterausbildung an und studierte zudem noch Gesang.

Corona verhagelte ihm das Beethoven-Programm

Schon im ersten Semester gewann er den 1. Preis eines Bundesgesangswettbewerbes. Eine Fortbildung als Autor an der Ars Dramatica rundeten seine künstlerische Ausbildung ab. Mit diesen Qualitäten hat Michael Sens vor zehn Jahren die „Mechthild“ als Sieger des des Böblinger Comedy-Festivals gewonnen. Im vergangenen Jahr kam mit der „Tuttlinger Krähe“ ein weiterer prestigeträchtiger Kleinkunstpreis dazu.

Nachdem die Corona-Pandemie dem Kabarettisten im Beethoven-Jahr 2020 einen Strich durch seine Tourneeplane mit seinem Programm zum 250. Geburtstag des Komponisten gemacht hatte, konzentriert Sens sich jetzt auf Wolfgang Amadeus Mozart und schlägt dabei gekonnt die Brücke zu Themen wie Künstliche Intelligenz und per Suchmaschine erworbenem Scheinwissen.

Die satirischen Texte des Kabarettisten gehen weit über anekdotenhaft erzählte Musikgeschichte hinaus. „Googeln ersetzt das selbstständige Denken“, stellt Sens fest. Auf Fragen wird nicht mehr mit einer Antwort reagiert, sondern mit dem Griff zum Handy. Wie sich das auf unser (Kultur-)Leben auswirkt, hat Sens in Gärtringen auf vergnüglich-kluge Art vorgeführt.