Rohraus Ortsvorsteher Torsten Widmann (li.) und Bürgermeister Thomas Riesch (re.) mit den anwesenden Trägerinnen und Trägern der Ehrennadel in Gold. Foto: Käthe Ruess/ 

Gärtringen hat zum ersten Mal Engagierte geehrt, die sonst eher im Hintergrund von Vereinen und bei Veranstaltungen wirken. 30 Ehrenamtliche halben nun goldene, silberne und bronzene Ehrennadeln.

Leistungsträgerinnen und -träger sowie Aushängeschilder aus den Bereichen Sport und Musik werden in der Gemeinde Gärtringen schon seit vielen Jahren geehrt. Diejenigen, die sich im Hintergrund bei Vereinen und Institutionen über viele Jahre ehrenamtlich engagierten, dagegen bisher nicht. Das ist seit Montagabend anders – 30 Personen überreichte Bürgermeister Thomas Riesch bei der ersten Ehrenamtsehrung in der Ludwig-Uhland-Halle, die vom Musikverein umrahmt wurde, eine „Ehrennadel für ehrenamtliches Engagement“ der Gemeinde: „Ohne diese Menschen wäre so vieles nicht möglich“, unterstrich Riesch deren Bedeutung für das Gemeindeleben. Außerdem würde die bunte Mischung der Personen und Vereine auf der Ehrungsliste die Angebotsvielfalt in Gärtringen und Rohrau widerspiegeln.

16 Ehrennadeln in Gold

Daran, dass 16 davon die Auszeichnung in Gold erhielten, zeigte sich, dass es für solch eine Anerkennung ehrenamtlicher Tätigkeit „absolut Zeit“ war, wie Rohraus Ortsvorsteher Torsten Widmann bei seinem Grußwort unterstrich. Denn nach den Ehrungsrichtlinien wird die Goldstufe nur an diejenigen verliehen, die sich mindestens 30 Jahre ehrenamtlich im sozialen, kulturellen oder sportlichen Bereich einsetzen. Ab zwanzig Jahren gibt es die silberne Ausführung, ab zehn die in Bronze.

Beschlossen hat der Gemeinderat die Richtlinien 2020 kurz nach Beginn der Pandemie. Da die Erstauflage der Verleihung immer wieder verschoben werden musste, wurden die damals von den Vereinen und Institutionen vorgeschlagenen Personen erst jetzt geehrt. Für 2023 können bald neue Vorschläge eingereicht werden.

Einer ist über 70 Jahre im Sportverein engagiert

Spitzenreiter bei den goldenen Ehrennadeln ist Ewald Gengenbach, der seit über 70 Jahren im SV Rohrau ist. Unter anderem sei ihm die Pflege der Außenanlagen „eine Herzensangelegenheit“ gewesen, berichtete Riesch. Da er aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich vor Ort sein konnte, nahm seine Tochter Margarete Kientzle die Urkunde stellvertretend in Empfang. Gold erhielten außerdem deren Mann Walter Kientzle, Ingo Werner (beide SV Rohrau), Gisbert Faubel, Helmut Hornikel, Olaf Niemann, Herta Schurer, Martin Wisser (alle TSV Gärtringen), Reinhard Heissler (Hundesportverein Gärtringen), Antonio Romano, Karlheinz Taglieber (beide Musikverein Gärtringen), Sylvia Riethmüller, Edwin Schmid (beide Harmonika-Spielring), Bernd Gally (DRK Gärtringen), Dieter Härle, Dieter Renz (beide evangelische Kirchengemeinde West). Silber ging an Julia Plevan (TSV Gärtringen), Jürgen Häffner (TTV Gärtringen), Andrea Bertsch (Pferdesport Hohen Eichen), Jürgen Jung (Sängerkranz Gärtringen) und Siegfried Zinser (Obstbaugemeinschaft Gärtringen). Bronze bekamen Jürgen Lay (TTV Gärtringen), Renate Oehler (Pferdesport Hohen Eichen), Anette Eberhardt, Christian Eberhardt, Jan Frede, Uwe Hobelsberger, Victoria John, Karl-Heinz Schrade (alle Harmonika-Spielring) und Helmut Bergmann (PC-Treff Gärtringen).

Auch der Ortsverein des Roten Kreuzes bekommt einen Preis

Die Bürgerstiftung Gärtringen, die bereits seit 2011 jährlich einen Ehrenamtspreis für besonderes bürgerschaftliches Engagement vergibt, nutzte die Gelegenheit des feierlichen Rahmens, um dem DRK Ortsverein als diesjährigem Preisträger die Urkunde, die verbunden ist mit 1000 Euro Preisgeld, zu verleihen. Ausschlaggebend für diese Wahl seien die herausragenden Dienste, die die Mitglieder jeden Tag für die Gemeinde erbringen sowie deren „außerordentlicher Einsatz während der Pandemie“, so Uli Zinser, Vorstand der Bürgerstiftung.