Ohne Schiedsrichter kann es keine Spiele geben: Deshalb ist es so wichtig, neue Kandidaten zu akquirieren. Foto: Eibner/Fleig

Die Anmeldezahlen für den Neulingskurs der Schiedsrichter im Bezirk Böblingen/Calw halten sich in Grenzen. Die Verantwortlichen schlagen Alarm. Auf Dauer müssen so vermutlich immer mehr Spiele ausfallen.

Kreis Böblingen - Der im März dieses Jahres beginnende Neulingskurs für Fußball-Schiedsrichter wurde, auch wegen der pandemischen Lage, neu konzipiert und im Verbund von drei Schiedsrichtergruppen organisiert. Die Verantwortlichen sind wegen der Anmeldezahlen jedoch frustriert.

Der Bezirksvorstand hat alle Vereine im Bezirk Böblingen/Calw vor einigen Wochen angeschrieben und deutlich auf den neuen Kurs hingewiesen. Damit einhergehend zeigte er die Konsequenzen auf, wenn der Schiedsrichtermangel weiterhin anhält.

Obmann der Gruppe Calw ist frustriert

„Wir haben uns viel Mühe gegeben und sind gerade für unseren Bereich richtig frustriert“, hadert Benjamin Haug, Obmann der Schiedsrichtergruppe Calw. Denn bis zum vergangenen Wochenende gab es keine Anmeldungen aus den zahlreichen Klubs im eigenen Einzugsgebiet.

„Wir haben das Ganze durchgespielt und ohne neue Referees wird es dazu kommen, dass selbst Spiele in der Kreisliga A der Männer und in der Bezirksliga der Frauen nicht besetzt werden können“, zeigt Haug neue Dimension auf. „Und wenn die Belastung unserer etablierten Schiedsrichter durch den Personalmangel größer werden sollte, ist zu befürchten, dass auch sie an ihre Grenzen kommen.“

Vereine verlassen sich zu sehr auf die Einteiler

Scheinbar verlässt man sich auch darauf, dass der Obmann und seine Einteiler immer wieder eine Lösung finden werden. „Bei allem sportlichen Wettbewerb sind wir aber auch eine Solidargemeinschaft“, appelliert Benjamin Haug. „Ein Fußballspiel besteht eben aus 23 Akteuren – das sollte endlich allen klar sein.“