Das Herrenberger Rathaus zeigte Flagge. Der Krieg in der Ukraine wirft seinen langen Schatten auch auf den Haushalt der Gäustadt – die Preise sind dadurch gestiegen. Foto: Eibner

Von „schlecht“ bis „prekär“ lauten die Adjektive der Herrenberger Stadträte für die Haushaltslage. Die Stadt hat keine finanziellen Spielräume – sie muss vielmehr einen Haushalt aufstellen, der genehmigungsfähig ist.

Nach zwei anstatt wie im Vorjahr nach rund vier Stunden hatten das Ratsgremium mit großer Mehrheit einen Knopf an den Haushalt der Gäustadt gemacht. Den Grund für die vergleichsweise kurze Debatte im Anschluss an die Haushaltsreden lag in der städtischen Finanzlage begründet. „Schlecht“, „dramatisch“, „prekär“ und „mies“ – die Adjektive, die die Fraktionsvorsitzenden zur Beschreibung der Situation gewählt hatten, waren vielfältig, im Grundtenor waren sich jedoch alle einig: Die Schieflage ist strukturell. Die Stadt hat nicht nur mit den Folgen der Coronapandemie sowie mit den Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine mit gestiegenen Bau- und Energiepreisen sowie hoher Inflation und Tarifabschlüssen plus den Zustrom an Geflüchteten zu kämpfen. Auch die in den vergangenen Jahren erhöhten Leistungsstandards und Rechtsansprüche bringen die Kommune, wie viele andere ebenso, an ihre Belastungsgrenze.