Mit dem Konzert von Glasperlenspiel ging 2022 Leonpalooza zu Ende. Foto: Jürgen Bach

Beim großen Leonberger Sommerfestival sollen Übergriffe ausgeschlossen werden. Neuformiertes Team arbeitet engagiert auf Auftakt mit Nen am 13. Juli hin.

Spätestens seit den Vorwürfen gegen den Rammstein-Sänger Till Lindemann sind Sicherheit und Sexualdelikte auf Festivals große Thema. Zwar ist Leonpalooza, das Sommerfestival in Leonberg, eher kein Ort, an dem Übergriffe drohen. Dennoch haben die städtischen Organisatoren ein Konzept entwickelt, damit sich die Fans auf dem Bürgerplatz vor der Stadthalle vom 13. bis zum 23. Juli gut aufgehoben fühlen.

Die entscheidenden Worte lauten: „Ist Leonie da?“ Wenn das Team von Leonpalooza diese Frage hört, dann weiß es, dass Hilfe nötig ist. Die Mitarbeiter bringen die betroffene Person in einen geschützten Bereich, um die weiteren Schritte besprechen.

Gegen jede Diskriminierung

Manchmal genügt schon ein Moment der Ruhe. In anderen Fällen möchte die hilfesuchende Person das Gelände verlassen. Wenn nötig, wird auch der Sicherheits- oder Sanitätsdienst hinzugezogen. „Vor dem Hintergrund der Debatten zu Übergriffen auf Konzerten, ist ein solches Konzept aktueller denn je“, erklärt der städtische Pressesprecher Sebastian Küster, der den Notfallplan maßgeblich entwickelt hat.

„Wir möchten sensibilisieren“ sagt Küster, dem es nicht nur um sexuelle Belästigung geht. „ Das Festival bietet keinen Platz für Rassismus, Antisemitismus, Homophobie und andere Formen von Diskriminierung. Wer sich nicht daran hält, muss gehen.“

Nicht nur der Pressesprecher gehört zu jenen Verwaltungsmitarbeitern, die eifrig im Einsatz sind – damit alles glatt läuft, wenn Leonpalooza am Donnerstag, 13. Juli, mit dem bereits ausverkauften Auftritt von Nena eröffnet wird. Nachdem sich die Stadt offenbar wegen gravierender Unstimmigkeiten im April von ihrem Veranstaltungsmanager Nils Strassburg getrennt hatte, musste aus dem Stand heraus ein Team formiert werden, um das Festival nicht zu gefährden. Die meisten Künstler waren fest gebucht, die Werbung bereits angelaufen.

Oberbürgermeister Martin Georg Cohn, der den als Elvis-Interpreten bekannten Strassburg vor gut drei Jahren persönlich angeheuert hatte, erklärte jetzt Leonpalooza zur Chefsache, um das Festival, das in der europäischen Musikbranche einen guten Namen hat, auch ohne seinen geistigen Vater zu realisieren. Um die Künstlerkontakte kümmert sich der in der Branche gut vernetzte Musikmanager Michael Menges, der schon früher bei der Organisation dabei war.

Erfahrene Unternehmen sind dabei

Das bewährte Team von der Stadthalle ist dabei, der erwähnte Pressesprecher Sebastian Küster, die Citymanagerin Nadja Reichert und der neue Kulturamtsleiter Florian Streib. Erfahrene Unternehmen aus Veranstaltungstechnik und Catering unterstützen die Stadt, darunter die international operierende Leonberger Firma Sound & Light, die Bühnentechnik und Beleuchtung stellt.

Karten Stadthalle Leonberg, Tel. 07152/ 975510 – oder über Reservix.