Der Mont-Blanc-Tunnel führt 11,6 Kilometer unter Europas höchsten Berg hindurch und verbindet Courmayeur im italienischen Aostatal mit Chamonix-Mont-Blanc im französischen Département Haute-Savoie. Foto: Imago

Der Mont-Blanc-Tunnel ist einer der wichtigsten Verkehrsadern in den Alpen. Doch die 60 Jahre alte und 11,6 Kilometer lange Betonröhre ist in die Jahre gekommen. Die aufwendigen Sanierungsarbeiten werden mindestens bis Weihnachten dauern.

Der Mont-Blanc-Tunnel, eine der wichtigsten Straßenverbindungen zwischen Frankreich und Italien, bleibt ab Montag (16. Oktober) für zwei Monate wegen Wartungs- und Sanierungsarbeiten geschlossen. Nach Angaben der Betreibergesellschaft sind umfangreiche Arbeiten an dem 60 Jahre alten Tunnel notwendig. Im Mittelteil des Bauwerks sollen Bodenplatten erneuert werden, zudem wird die Belüftungsanlage ausgetauscht. Ab 18. Dezember soll der Verkehr dann wieder rollen.

Erdrutsch verzögert Sanierungsbeginn

Ursprünglich sollten die Bauarbeiten bereits im September beginnen. Nach einem Erdrutsch am Fréjus-Tunnel, einer weiteren wichtigen Verbindung zwischen Frankreich und Italien, war das Projekt jedoch kurzfristig verschoben werden.

Normalerweise durchfahren pro Tag 3600 Autos und 1700 Lastwagen den 11,6 Kilometer langen Mont-Blanc-Tunnel. Im März 1999 waren bei einem Brand in dem Tunnel 39 Menschen ums Leben gekommen. Erst drei Jahre später konnte er wieder geöffnet werden.

Info: So verhalten sie sich richtig bei einem Stau im Tunnel

Licht, Überholmanöver, Ampel
Um sicher durch die Röhre zu kommen, raten Experten von ADAC, Automobilclub von Deutschland (AvD) und Tüv Rheinland grundsätzlich, vor der Einfahrt das Abblendlicht einzuschalten, Sonnenbrillen abzusetzen und möglichst auf Überholmanöver zu verzichten, vor allem in Tunnels mit Gegenfahrbahn.

Pannen, Unfall, Gefahr
Bei Pannen, Unfällen oder anderen Gefahren im Tunnel rufen Autofahrer benötige Hilfe am besten über die Notruftelefone der Notrufnische. Denn so können die Rettungskräfte den genauen Standort sofort exakt orten.

Abstand, Rettungsgasse
Zum Vordermann halten sie im Stau mindestens fünf Meter Rangierabstand und bilden bereits vor Stillstand eine Rettungsgasse. Der Motor ist auszustellen, besonders wenn der Verkehr länger steht. Nur nach Anweisung ist das Auto im Stau zu verlassen, dazu auf Durchsagen im Radio oder Tunnel-Lautsprecher achten.

Nothaltebucht, Seitenstreifen
Mit leichten Defekten schleppen sich Pannenfahrer am besten noch in eine Nothaltebucht oder gar ganz aus dem Tunnel. Kommt es am eigenen Auto zu Rauchentwicklung, ist auch ein Feueralarm auszulösen an der Notrufstation. Ansonsten stellen sie das Auto auf den Seitenstreifen oder notfalls auf der Fahrbahn ab, immer möglichst weit rechts. Sie machen den Motor aus, verlassen das Auto mit Warnwesten und sichern die Unfallstelle.

Hilfe leisten
Wer über Handy Hilfe holt, muss die genaue Position angeben. Bei einem Unfall ist Verletzten Hilfe zu leisten. Immer wichtig: Bei Verlassen des Fahrzeugs den Schlüssel stecken lassen, um Hilfskräften das Rangieren des Autos zu erleichtern.

Warnblinklicht, Durchsagen
Brennt ein anderes Auto, hält man einen großen Abstand, warnt andere mit dem Warnblinker und stellt den Motor ab. Bei Rauchentwicklung oder Feuer sind das Auto und der Tunnel immer so schnell wie möglich, aber mit Ruhe zu verlassen. Dabei die Tunneldurchsagen beachten. Ziel ist der nächste Notausgang, der entgegen der Rauchbewegung liegt. Schilder weisen den Weg. Allenfalls im Anfangsstadium sollte ein Feuer noch selbst gelöscht werden.