Désirée el Asmar und Ayman Chehadé auf dem Campus der Amerikanischen Universität Beirut. Foto: Jana Gäng

30 000 Ingenieurstellen sind zuletzt in Baden-Württemberg unbesetzt geblieben. Der Libanese Ayman Chehadé hat ein Programm entwickelt, das abhelfen könnte. Bisher landen die meisten seiner Absolventen aber in Nordrhein-Westfalen.

Nahe dem Beiruter Hafen steht ein Mann aus Bronze, er trägt Pluderhosen und Weste. „Den Emigranten“ nennen die Libanesen ihn. Die Statue erinnert an die vielen Menschen, die das Land verließen – es sollen mehr Libanesen in der Diaspora leben als im dem 6-Millionen-Einwohner-Land selbst. Weg will auch Désirée el Asmar. Die 26-jährige Bauingenieurin aus Beirut lernt Deutsch, drei Stunden Kurs, drei Mal die Woche abends nach ihrem Arbeitstag als Bauleiterin für eine Villa in den Bergen: „In Deutschland habe ich ganz andere Karrierechancen. Technologie und Nähe der Industrie zur Forschung sind einzigartig“, sagt El Asmar. Deshalb nimmt sie an dem Programm „Ingenieure für Deutschland“ teil.