Die Donau führt an der Steinernen Brücke in Regensburg Hochwasser. Foto: dpa/Armin Weigel

Wegen starker Regenfälle haben die Behörden am ersten Weihnachtstag in mehreren Teilen Deutschlands vor Hochwasser gewarnt. Ein Ort in Nordthüringen musste sogar evakuiert werden.

Wegen anhaltend starker Regenfälle haben die Behörden am ersten Weihnachtstag weiter in mehreren Teilen Deutschlands vor Hochwasser gewarnt. Der Deutsche Wetterdienst sprach am Montag von „Hochwassergefahr an vielen Bächen und Flüssen“, die „teils auch erheblich“ sei. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) gab für Bremen und Hamburg Sturmflutwarnungen heraus.

Laut Deutschem Wetterdienst gibt es ergiebigen Dauerregen in vielen Mittelgebirgen und starkes Tauwetter im Erzgebirge. Betroffen seien insbesondere Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und Sachsen. Die Wetterlage könne auch zu überfluteten Straßen und Erdrutschen führen.

Ort in Nordthüringen evakuiert

In Nordthüringen wurde der Ort Windehausen im Kreis Nordhausen vom Wasser eingeschlossen. Er musste am Montagmittag komplett evakuiert werden, wie Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) auf der Internetplattform X (vormals Twitter) schrieb. „Allen vom Hochwasser betroffenen Personen gilt meine Hoffnung alsbald nach Hause zurückkehren zu können“, schrieb Ramelow.

Für die Unterbringung der rund 400 Einwohner von Windehausen steht laut Matthias Marquardt, Bürgermeister der Stadt Heringen, zu der Windehausen gehört, eine Sporthalle bereit. Bereits am Heiligabend waren die Einwohner in Windehausen zur freiwilligen Evakuierung aufgerufen worden. Dem waren aber zunächst nur wenige gefolgt.

Laut dem Kreisbranddirektor für Nordhausen, Daniel Kunze, steht das Wasser in dem Ort bis zu 70 Zentimeter hoch. Zudem gebe es in Windehausen keinen Strom. Dieser habe aufgrund von Wasser im Trafohaus bereits am Heiligabend abgeschaltet werden müssen. Wegen der Überflutung funktionierten auch die Abflüsse nicht. Der Ort sei derzeit nicht mehr befahrbar. Am ersten Weihnachtsfeiertag hatte es in Windehausen weiter in Strömen geregnet.

Sturmflut im Norden?

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) erwartete für den frühen Nachmittag in Bremen mit zwei Metern ein klares Überschreiten der Sturmflutmarke von 1,5 Metern über dem mittleren Hochwasser (MHW). In Hamburg ging die Behörde gegen 15.00 Uhr von einem Stand von 1,5 bis zwei Metern aus.

Schwere Sturmfluten erwartete das BSH allerdings nicht. An der niedersächsischen Nordseeküste blieben die Werte am Montag in Wilhelmshaven den Angaben zufolge unter der Sturmflutmarke.