Publikumsmagnet auf dem Leonberger Marktplatz: das Adventsdörfle Foto: Archiv/Simon Granville

Aus der Not heraus hatte das Leonberger Citymanagement um vergangenen Jahr ein neues Format für die Adventswochen entwickelt. Das kam sehr gut an und wird nun fortgeführt. Nachhaltig ist es auch noch.

Nur äußert ungern denkt Nadja Reichert an den 18. November 2021 zurück. Vor zwei Jahren musste die Stadt Leonberg wegen Corona abermals ihren Nikolausmarkt absagen. „Es war alles organisiert, alles fertig, und dann das“, erinnert sich die Citymanagerin an jene dunklen Tage, in denen die Pandemie das öffentliche Leben schon wieder lahmgelegt hatte.

In ihrer Not entwickelten Nadja Reichert und Stefanie Schneider vom Leonberger Marktamt eine Mini-Alternative: Der Marktplatz wurde gewohnt festlich beleuchtet, und an den ersten beiden Adventswochenenden wurden in zwei Holzhäuschen Weihnachtsartikel verkauft. Den obligatorischen Glühweinstand gab es auch. Die Notlösung wurde seinerzeit besser angenommen als gedacht. Daraus entwickelte das kleine Team des Citymanagements eine Variante, die sich nun zur Dauerlösung mausert: Im vergangenen Jahr öffnete an den vier Wochenenden vor Weihnachten das Adventsdörfle seine Tore.

Es war zwar in der Tat nur ein Dörfle, doch die sechs festlich geschmückten Holzhütten wurden von den Menschen begeistert angenommen. An allen Adventswochenenden herrschte rund um den Leonberger Marktplatz Hochbetrieb.

Gläser für alle Anlässe

Auch deshalb, weil ein vielschichtiges Programm geboten wurde: Vereine, Hilfsorganisationen, kirchliche Einrichtungen oder Schulklassen wechselten sich in den Hütten ab. So gab es auch immer wieder neue kulinarische und kulturelle Angebote sowie unterschiedliche Verkaufswaren.

Konstant aber blieben Geschirr und Gläser. Während bei früheren Nikolausmärkten die Abfalleimer von Pappbechern nur so überquollen, hat die Stadt in 3000 Gläser, 2000 Speiseschalen aus Kunststoff und 80 Gläserspülkörbe investiert. Die Aufschrift „Leonberg genießen“ ermöglicht einen ganzjährigen Einsatz, etwa beim Pferdemarkt und anderen Festen. Auch die Schalen sind nicht ausschließlich fürs Adventsdörfle da. Nicht nur aus ökologischen Aspekten eine sinnvolle Investition, die übrigens der Gastronomie und den Vereinen ebenfalls zugute kommt, die die Gläser und Schalen für eigene Aktionen ausleihen können.

Aber zunächst einmal dürften sie erneut auf dem weihnachtlichen Marktplatz zum Einsatz kommen. Denn das Adventsdörfle soll es auch in diesem Jahr wieder geben – einschließlich eines festlich dekorierten Marktbrunnes. Den hatte der frühere Blumenhändler Albert Geurts ehrenamtlich gestaltet und will es diesmal wieder machen.

Doch nicht nur die Altstadt wird festlich illuminiert. Die Bäumchen in der Eltinger Straße, im vergangenen Jahr angesichts der drohenden Energiekrise buchstäblich auf Sparflamme gehalten, werden im Dezember erweitert.