Andreas Schwarz (links, Grüne) und Manuel Hagel (rechts, CDU) stellen sich hinter Thomas Strobl. Foto: dpa/Marijan Murat

Andreas Schwarz und Manuel Hagel, die Chefs der Fraktionen der grün-schwarzen Koalition stellen sich trotz der Ermittlungen hinter Innenminister Thomas Strobl.

Die Fraktionschefs von Grünen und CDU, Andreas Schwarz und Manuel Hagel, haben Innenminister Thomas Strobl (CDU) in der Affäre um die Weitergabe von Gerichtsakten den Rücken gestärkt. Der Minister genieße trotz staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen gegen ihn weiter sein „volles Vertrauen“, sagte Schwarz am Donnerstag in Stuttgart. Strobl habe am Mittwoch umfassend Stellung bezogen und er habe keine Grund, an dessen Aussagen zu zweifeln, sagte der Grünen-Fraktionschef. Er sehe auch keinen Bedarf dafür, dass der Minister sein Amt während der Ermittlungen ruhen lasse.

Hagel sagte, er kenne den CDU-Landeschef seit vielen Jahren und könne sagen: „Thomas Strobl ist ein anständiger Kerl.“ Zudem sei er ein sehr guter Minister, der in den vergangenen sechs Jahren viel für die Innere Sicherheit getan habe. Die Rücktrittsforderungen seien unbegründet. Strobl genieße weiter sein „volles Vertrauen“. Der CDU-Fraktionschef sagte aber auch, man müsse abwarten, was die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Stuttgart ergeben. Es stehe ihm nicht zu, die Arbeit der Staatsanwaltschaft vorwegzunehmen oder zu kommentieren.

Eigentlich geht es um Vorwürfe der sexuellen Nötigung durch einen hochrangigen Polizeibeamten, die von der Staatsanwaltschaft untersucht werden. Weil Strobl ein Schreiben des Anwalts des beschuldigten Beamten an einen Journalisten weitergegeben hat, wird nun offiziell auch gegen ihn ermittelt. Die Opposition fordert Strobls Rücktritt wegen des Verrats von Dienstgeheimnissen. Nachdem der Minister einen Rückzug abgelehnt hat, forderten SPD und FDP Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) auf, Strobl zu entlassen.