Belgiens Nationaltrainer Domenico Tedesco (links, mit Kevin de Bruyne) war einst Jugendcoach beim VfB Stuttgart. Foto: imago/Panoramic International

Große Namen, ehemalige VfB-Profis und ein ganzes Trainerteam mit Stuttgarter Vergangenheit: Wir zeigen, wer bei der Fußball-Europameisterschaft im kommenden Jahr in Bad Cannstatt spielt.

Europa ist zu Gast in Stuttgart – und für viele Akteure der belgischen Nationalmannschaft wird das Gruppenspiel der Fußball-EM am 26. Juni in Bad Cannstatt zu einer Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Zuvorderst für den Cheftrainer: Domenico Tedesco wuchs im Kreis Esslingen auf, beim ASV Aichwald schnürte er in der Kreisliga die Kickschuhe, beim VfB Stuttgart sammelte er im Jugendbereich zwischen 2008 und 2015 erste Erfahrungen als Trainer. Seit Februar coacht der 38-Jährige die Belgier – und hat sich dafür weitere Stuttgarter Verstärkung mit ins Boot geholt.

Tedescos Co-Trainer haben ebenfalls beide eine VfB-Vergangenheit: Andreas Hinkel (41) sorgte vor zwei Jahrzehnten mit den Jungen Wilden in der Champions League für Furore, Thomas Schneider (51) war etwas früher in den 1990er-Jahren für den VfB am Ball und in der Saison 2013/14 sogar Cheftrainer der Bundesliga-Mannschaft.

Ein Viertelfinale mit deutscher Beteiligung könnte in Stuttgart steigen

Längst nicht so lange zurück liegt das Stuttgart-Engagement von Belgiens Taktgeber im Mittelfeld: Orel Mangala (25) stand bis Sommer 2022 beim VfB unter Vertrag, ehe es ihn in die englische Premier League zu Nottingham Forest zog. Dort ist er ebenso Stammspieler wie im belgischen Nationalteam – das bei der EM zum erweiterten Favoritenkreis zählt, nicht zuletzt wegen namhafter Stars wie Kevin de Bruyne. Der Spielgestalter von Manchester City fehlt derzeit zwar verletzt, soll aber im neuen Jahr wieder einsteigen und dürfte damit auch in Stuttgart aufspielen. Gegen wen? Das wird erst noch ermittelt. Vier Nationen – Israel, Bosnien und Herzegowina, Island sowie die Ukraine – spielen im kommenden März in einem Qualifikationsturnier den EM-Teilnehmer aus.

Wer kommt sonst noch nach Stuttgart? Unter anderem der Halbfinalist und Publikumsliebling der vergangenen EM 2021: Dänemark tritt mit einem guten Bekannten aus der Bundesliga an, Jonas Wind steht in dieser Saison schon bei neun Toren für den VfL Wolfsburg – am 16. Juni geht es im ersten Turnierspiel in Stuttgart gegen Slowenien. Die Partie zwischen Ungarn und Schottland am 23. Juni hält zwar nicht die ganz großen Namen bereit, dürfte aber nicht zuletzt wegen der reisefreudigen Schotten besonders stimmungsvoll werden.

Und dann ist da ja noch Deutschland. Dass das DFB-Team sein zweites Gruppenspiel am 19. Juni in Stuttgart bestreiten würde, war bereits vor der Auslosung in der Hamburger Elbphilharmonie klar. Jetzt steht auch der Gegner fest: Es geht gegen Ungarn, gegen die Deutschland bei der Europameisterschaft vor drei Jahren durch ein 2:2 mit Ach und Krach den Achtelfinal-Einzug schaffte.

Sollte dieser wieder gelingen, könnte das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann noch ein zweites Mal bei der EM 2024 in Stuttgart spielen – dann nämlich, wenn sich Deutschland als Gruppensieger qualifiziert und das Viertelfinale erreicht. Das ist natürlich noch alles völlig offen – ebenso wie die Frage, ob ein Profi des VfB im deutschen Kader stehen wird. Chris Führich bestritt im Oktober sein erstes Länderspiel und hat zumindest reelle Chancen auf ein Heimspiel in Stuttgart.

Die EM-Spiele in Stuttgart

Vorrunde
Sonntag, 16. Juni: Slowenien – Dänemark / Mittwoch, 19. Juni: Deutschland – Ungarn / Sonntag, 23. Juni: Schottland – Ungarn / Mittwoch, 26. Juni: Belgien – Sieger Play-off

Viertelfinale
Freitag, 5. Juli: Sieger Achtelfinale 1 – Sieger Achtelfinale 3