Ekel-TiereWie gefährlich sind Parasiten für Menschen?
Markus Brauer 29.08.2023 - 17:04 Uhr
Ein Spulwurm im Hirn? Ein Albtraum! Einer Frau in Australien ist genau das passiert. Doch es gibt noch viel ekeligere und gefährlichere Parasiten, die den menschlichen Körper als Wirt missbrauchen. Ein Ausflug in Bildern in die medizinische Parasitologie.
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Spektakulärer Fund bei einer Operation in Australien: In einem Krankenhaus in Canberra haben Ärzte einen lebendigen, acht Zentimeter langen Rundwurm aus dem Gehirn einer 64-jährigen Frau entfernt.
Bei dem Parasiten handele es sich um die Spezies Ophidascaris robertsi, die normalerweise nur in Pythons vorkomme, heißt es in einer neuen Studie im Fachmagazin „Emerging Infectious Diseases“. Der operierende Neurochirurg sei völlig perplex gewesen und habe Kollegen zurate gezogen, berichtet der australische „Guardian“.
Die medizinische Parasitologie beschäftigt sich mit der Prophylaxe (vorbeugende Maßnahmen), Diagnostik (Bestimmung körperlicher oder psychischen Krankheiten) und Therapie (Behandeln von Behinderungen, Krankheiten und Verletzungen) parasitärer Erkrankungen. Wie notwendig dieses Teilgebiet der Medizin ist, zeigt ein aktuelles Beispiel aus Indien. Ein Stoff für die schlimmsten menschlichen Albträume.
Wenn Sie zartbesaitet sind oder schlechte Erfahrungen mit Parasiten in Ihrem Körper gemacht haben, raten wir Ihnen dringend davon ab weiterzulesen! Sollten Sie stahlharte Nerven haben, schauen Sie sich unsere Bildergalerie ruhig an. Natürlich auf eigene Gefahr! Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Parasitologen und Tropenmediziner!
Wir zeigen Ihnen einige der übelsten Vertreter der Gattung Parasit, die den Menschen befallen können. Die gefährlichen Invasoren kommen überwiegend in den Tropen vor. Doch auch in hiesigen Breiten gibt es einige Parasiten wie Wümer, Fliegen und Zecken, die den Menschen plagen.
Parasiten leben auf Kosten ihres Wirtes
Parasiten sind Organismen, die sich von anderen Lebewesen (sogenannten Wirten) ernähren oder diese für ihre Fortpflanzung nutzen. Parasiten können ihre Wirte schädigen, indem sie ihre Organfunktionen beeinträchtigen, Zellen zerstören und ihnen wichtige Nährstoffe rauben.
Auf der Webseite des Universitätsklinikums Tübingen ist folgendes zu lesen: „Ein Parasit lebt auf Kosten seines Wirtes und schädigt ihn. Viele Parasitosen sind Tropenerkrankungen, manche kommen auch in Mitteleuropa vor. Zu den Parasiten zählen Protozoen (tierische Einzeller), Helminthen (Würmer) und Exoparasiten (zum Beispiel Zecken, Wanzen, Läuse). Protozoenerkrankungen sind zum Beispiel Malaria, Trichomoniasis, Afrikanische Schlafkrankheit. Für den Menschen infektiöse Helminthen sind zum Beispiel der Fuchsbandwurm, Leberegel, Muskeltrichine.“
Parasitärer Beispiel: Kakerlaken-Drama in Indien
Eine Kakerlake kriecht im Schlaf in die Nase eines Menschen, gräbt sich tief ein und treibt den ahnungslosen Wirt beim Aufwachen wegen eines Juckreizes hinter den Augen fast in den Wahnsinn. Für eine Frau im Süden Indiens wurde diese Horrorgeschichte im Februar 2017 tatsächlich Realität. Weil sie beim Erwachen einen unangenehmen Schmerz hinter den Augen spürte, ging die 42-Jährige in die Universitätsklinik Stanley in Chennai. Nach einer Nasendusche wurde die Frau wieder nach Hause geschickt, doch die Beschwerden blieben.
Als die Frau wieder vorstellig wurde, nahm sich der Hals-Nasen-Ohren-Spezialist M.N. Shankar ihrer an. Als er mit einem Endoskop die Nase seiner Patientin absuchte, entdeckte er das Übel: „Ich sah ein paar kleine Beinchen zappeln“, berichtete Shankar.
„Ich blickte auf das Hinterteil einer Kakerlake“
Schließlich wurde dem beherzten Mediziner klar: „Ich blickte auf das Hinterteil einer Kakerlake.“ Die abenteuerlustige Küchenschabe hatte sich bis fast zur Schädelbasis vorgearbeitet. So etwas habe er in 30 Jahren Praxis noch nie gesehen, beteuerte Shankar.
Er holte die immer noch lebende und zappelnde Kakerlake mit einem staubsaugerähnlichen Instrument aus dem Kopf seiner Patientin. Der Frau ging es nach dem etwa 45 Minuten dauernden Eingriff gut. Allerdings sei es ihr „peinlich“ gewesen, so der Arzt, dass sie eine Küchenschabe in ihrer Nase beherbergt habe.