Weg mit den Vorurteilen, aber auch mit den Stereotypen: Auch vor Ort in Herrenberg bemüht sich David Holinstat, den interreligiösen Dialog am Leben zu halten. Foto: /Stefanie Schlecht

David Holinstat hat etwas gegen Vorurteile. Mit „Meet a Jew“ und geht regelmäßig in Schulklassen, um über jüdische Lebensweisen zu sprechen: Fragen zum orthodoxen Judentum kommen ebenso wie die nach koscherem Essen oder Klausuren am Samstag.

Antisemitismus ist David Holinstat in seiner Zeit in Deutschland kaum begegnet. Trotzdem ist der Herrenberger in seinem Umfeld mit Judenfeindlichkeit konfrontiert. Beinahe jeder kenne jemanden, der Opfer von Antisemitismus war, erzählt er. Judenfeindlichkeit werde zunehmend salonfähig, sagt der 69-Jährige, der sich bei „Meet a Jew“ organisiert. Vor allem von jüdischen Studierenden und Schülern höre er, dass sie Angriffen und Erniedrigungen ausgesetzt sind. Das bestätigt auch Michael Blume, der Antisemitismusbeauftragte des Landes: eine deutliche Zunahme antisemitischer Vorfälle und israelbezogenen Antisemitismus vor allem an Universitäten.