Unmöglich, alle Engagierten auf ein Bild zu bannen. Der Sindelfinger Glaspalast erlebte einen wahren Ehrungsmarathon mit über 1500 Urkundenverleihungen. Foto: Eibner-Pressefoto/Dimi Drofitsch

Sindelfingen ehrt 1500 Ehrenamtliche als „Helden und Heldinnen unserer Stadt“ im prallvollen Glaspalast

Das gab’s in Sindelfingen noch nie: Mit einem abwechslungsreichen Abend samt Essen und Getränken holte die Stadt Sindelfingen am Freitag die in den letzten beiden Jahren coronabedingt ausgefallenen Ehrungen aus den Bereichen Schule, Sport und Kultur nach. Über 1500 Namen umfasste die Liste der „HeldInnen unserer Stadt“, an die 1000 davon kamen persönlich in den prallvollen Glaspalast. „Sie alle sind Vorbilder für unsere Stadtgesellschaft“, bekannte Oberbürgermeister Bernd Vöhringer angesichts der „Fülle an großartigem Engagement“ seinen Stolz auf das Geleistete.

Über 1000 wirken mit bei „Helfen statt Hamstern“

Besonders im Blickpunkt standen diesmal Personen und Organisationen, die sich im Zusammenhang mit Corona und dem Ukrainekrieg einsetzen. Allen voran mit allein über 1000 HelferInnen und Unterstützern die Initiative „Helfen statt Hamstern“. „Sie haben die sozialen Medien virtuos und sensationell genutzt“, dankte Kulturamtsleiter Markus Nau den Initiatoren Max Reinhardt und Jens Musleh. So sorgte „Helfen statt Hamstern“ bereits während der Corona-Lockdowns dafür, dass unbürokratische Angebote Bedürftigen im ganzen Sindelfinger Stadtgebiet zugute kamen. Und erst recht mit dem Beginn des Ukrainekrieges Ende Februar diesen Jahres machte „Helfen statt Hamstern“ die Klosterseehalle vollends zum Logistikzentrum, von dem aus bis Anfang August 70 Lastwagen mit Hilfsgütern nach Osteuropa gestartet sind.

Als weitere „Leuchttürme“ im sozialen Bereich herausgestellt wurden der Amtsleiter für Feuerwehr und Bevölkerungsschutz, Rainer Just, und Hauptamtsleiter Roland Narr. „Seit drei Jahren managen die beiden Krisen“, so Laudator Markus Nau. Hinzu kam auf der Ehrungsbühne das Arztehepaar Kadauke mit seinem Impfmobil, weitere Impfhelfer, THW, die Feuerwehren aus Sindelfingen, Darmsheim und Maichingen, die Ortsvereine des Deutschen Roten Kreuzes, gut 45 Sprachvermittler für ukrainische Flüchtlinge, Busfahrer, die für den Flüchtlingstransfer aus der polnischen Partnerstadt Chelm nach Sindelfingen sorgten, und der Arbeitskreis Asyl, der sich der Neuankömmlinge persönlich annahm.

Geselliges Event des Dankes

Welche enorme und vor allem lang anhaltende Kraft im ehrenamtlichen Wirken liegen kann, zeigen im Bereich Kultur exemplarisch die Chöre des GSV Maichingen und der Musikverein Eintracht Darmsheim. Letzterer ausgezeichnet fürs 100-jährige und erstere sogar fürs bereits 150-jährige Bestehen. „Respekt für die stillen Helfer im Hintergrund“, zollte OB Vöhringer all denen, die in der Daimlerstadt solche Vereinsräder derart ausdauernd in Gang halten.

Ebenso beachtliches Durchhaltevermögen bewiesen im Sport Akteure wie Leichtathletin Carolina Krafzik, die es nicht nur zu drei deutschen Meistertiteln in Folge, sondern bis zur Olympia-Teilnahme in Tokio 2021 brachte. Bereits 2019 Vizeweltmeister und WM-Dritter wurden die VfL-Karateka Andy Fields und Nico Wollet. Bei den Schulehrungen ragten bis zu elffache Preisträger bei Mathematik- und anderen Wettbewerben von den Gymnasien in den Pfarrwiesen, am Goldberg oder Unterrieden heraus. Allemal wegweisend und nachahmenswert ist aber auch der Erfolg beim „Wettbewerb gegen Mobbing und Hass“ des Teams von der Martinsschule.

Die Sportakrobatinnen des VfL Sindelfingen, MVS-Bigband und „DJ Choice“ sorgten für die Umrahmung und Abrundung der Veranstaltung zum geselligen Dankes-Event.