Alles ist vertrocknet, die Landwirtschaft leidet, zahlreiche Wälder brennen – und auch am Gardasee ist der ausbleibende Regen sichtbar. Der Wasserstand ist so niedrig wie seit 15 Jahren nicht mehr.
Die Dürre ist auch in Italien sichtbar: Weil Regen ausbleibt, hat der Gardasee den tiefsten Wasserstand seit 15 Jahren erreicht. Dieser liege nur noch 30 Zentimeter über dem Referenz-Wasserstand, „während der Durchschnitt der vergangenen Jahre in dieser Jahreszeit 80 bis 100 Zentimeter darüber lag“, erklärte Gianluca Ginepro, Direktor von Garda Unico, das den See bewirbt.
Die Messung ist die niedrigste seit 2007, als der Pegel nach offiziellen Daten auf 9,9 Zentimeter über dem Referenz-Wasserstand sank. „Das ist eine Situation, die man im Auge behalten muss, aber im Moment gibt es keine Probleme, was die Nutzung des Sees für Aktivitäten wie Segeln oder Windsurfen angeht“, sagte Ginepro der Nachrichtenagentur AFP. Er versicherte, dass es dem Tourismus in der Region sehr gut gehe.
Schlimmste Dürre seit 70 Jahren
Aus dem Gardasee werde mittlerweile aber weniger Wasser für die Landwirtschaft abgezweigt, räumte Ginepro ein. Angesichts der schlimmsten Dürre seit 70 Jahren hatte die italienische Regierung Anfang Juli den Notstand über mehrere Regionen im Zentrum und im Norden des Landes verhängt.
In weiten Teilen Europas hat die anhaltende Trockenheit neben erheblichen Schäden in der Landwirtschaft auch zu zahlreichen Waldbränden geführt. Die Umweltorganisation WWF erklärte am Dienstag, nach ihren Berechnungen werde die Zahl der Menschen in Europa, die unter teils extremem Wassermangel leiden, bis 2050 um rund 50 Prozent zunehmen.