Das erste dreitägige Stadtfest ist bei bestem Wetter ein großer Erfolg gewesen. OB Nico Lauxmann hatte als „der Neue“ einen gelungenen Einstand.
Seit Donnerstag ist es offiziell: Nico Lauxmann ist Oberbürgermeister von Kornwestheim. Und damit war der Fassanstich beim Stadtfest in der Innenstadt auch eine Premiere für ihn. „Ich bin der Neue“, stellte er sich bei strahlendem Spätsommerwetter den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern vor, die sich vor der Bühne vor dem Holzgrundplatz versammelt hatten und ihn mit freundlichem Applaus begrüßten.
Sein erster offizieller Arbeitstag sei „sehr aufregend“ gewesen, berichtete er. „Vor dem Fassanstich habe ich großen Respekt“, bekannte Lauxmann später am Fass. „Eins“, zählten daraufhin erwartungsvolle Besucher beim ersten Schlag auf den Zapfhahn mit. Weiter als „zwei“ kamen sie allerdings nicht, denn da floss das schäumende Bier bereits in die bereitgestellten Gläser.
„Es wird noch eine weitere Premiere geben“, hatte Lisa Degen, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt, vorab verraten. Der bisherige Imagefilm der Stadt ist in die Jahre gekommen. Dafür wurde ein neuer Film produziert und gleich nach dem Fassanstich zum ersten Mal präsentiert. Er bietet modern aufbereitete Bildsequenzen zu den verschiedensten Facetten des Lebens in der Stadt, die durchaus Lust auf ein Leben und Wohnen in der Stadt vor den Toren Stuttgarts machen können.
Internationale Speisen und Getränke
„Die Belebung der Innenstadt liegt mir sehr am Herzen“, hatte der neue OB gesagt. Wie die aussehen könnte, konnten die vielen großen und kleinen Flaneure das ganze Wochenende erleben. Wo sonst in der Güterbahnhofstraße Autos in Richtung Post fahren, lud das Stadtfest zum Verweilen ein: Biertischgarnituren für die vielen, die mit Freunden oder Familie gekommen waren, um internationale Speisen und Getränke verschiedener Kornwestheimer Vereine oder Catering-Unternehmen aus der näheren Umgebung zu genießen. Schräg gegenüber vom Stand mit türkischen Spezialitäten lud der verwegene Pirat Captain Morgan zur Whisky-Verkostung ein. Wer nebenan ein wenig entspanntes Strandflair erleben wollte, nahm Platz auf einem der zahlreichen Liegestühle.
DJ Nachtrocker stand nicht nur am Freitagabend für die Erwachsenen an den Turntables auf der Bühne am Bahnhofsvorplatz. Vielmehr brachte er davor mit viel ansteckendem Temperament schon über dreißig Kinder vom Kleinkind mit Schmusehasen bis zur Grundschülerin im Prinzessinnenkleidchen dazu, ihm in einer großen Polonaise bei Kinderliedern von „Bibi und Tina“ oder den unverwüstlichen rasenden „Affen im Wald“ hinterherzutanzen.
Für den Samstagvormittag war der Bauernmarkt auf den Bahnhofsvorplatz verlegt worden. Zusammen mit der Freiluftgastronomie und dem farbenfrohen Blumenstand konnte man sich fast eher auf einem französischen „Marché“ als auf einem deutschen Markt fühlen. Das Salamander-Maskottchen Lurchi ist bei allen Altersgruppen gleichermaßen beliebt. Egal ob er auf dem Festgelände himmelblaue Luftballons verteilte oder sich für Selfies ablichten ließ – überall zauberte er den Menschen ein Lächeln ins Gesicht.
Am Samstag und Sonntag konnten Kinder und Eltern am Stand der „Jugenddelegation Kornwestheim“ in Zusammenarbeit mit der „Zukunftswerkstatt Kornwestheim“ ihre Ortskenntnisse testen. Ein Judeko-Quartett, bestehend aus Anna, Meryem, Lilli und Erdem hatte sich dazu ein Spiel ausgedacht und freute sich über die große Resonanz bei Klein und Groß.
Das ganze Wochenende im Einsatz
Rainer Würtele und Herbert Janek von der Triathlonabteilung der Skizunft waren das ganze Wochenende im Einsatz, erst am Info-Stand auf dem Stadtfest und dann als Helfer beim großen Triathlon-Abschluss des Stadtfestes: „Dafür werden 150 Leute gebraucht“, so Würtele. Deshalb dürften die Vereins-Triathleten im Alter zwischen 18 und 65 Jahren an ihrem Heim-Wettkampf nicht teilnehmen, berichtete er. „Aber unsere jungen Athleten können ja antreten.“
Nachdem den ganzen Samstag über Bands der Musikschule und der Theodor-Heuss-Realschule auf den beiden Bühnen gespielt hatten, flirrte am Abend endgültig die Luft auf dem Holzgrundplatz. An ein Durchkommen zwischen den vielen Rockfans von „Good News“ vor der Bühne war schon um 20 Uhr nicht mehr zu denken. Frontfrau Moni hatte vom ersten Ton an das Publikum fest im Griff. Der stimmgewaltige Temperamentsbolzen vorn auf der Bühne kann fest auf ihre soliden Männer im Hintergrund an Gitarre, Keyboard, Schlagzeug und Bass bauen. Zusammen ergibt das einen unwiderstehlichen Mix von Coversongs wie „Rebel Yell“ von Billy Idol oder dem Kracher „TNT“ von AC/DC. Da rockten altgediente Kämpen genauso mit wie die Jungen, die erst viele Jahre nach den Originaltiteln geboren wurden.