Oberbürgermeister Harry Mergel (links) stellt die digitale Bildungsoffensive vor. Foto: Stadt Heilbronn/Jürgen Häffner

Als erste Großstadt in Deutschland will Heilbronn alle Schüler mit einem mobilen Endgerät ausstatten. Einzige Bedingung: die Schule braucht ein pädagogisches Konzept.

Jeder Schüler, der in Heilbronn eine Schule besucht, erhält in absehbarer Zeit kostenlos ein Tablet für die Schule und fürs Lernen daheim. Das hat der Oberbürgermeister Harry Mergel (SPD) vor Schulleitern, Elternvertretern und Schülersprechern bekannt gegeben. Bis zum Jahr 2030 sollen alle 20 000 Schüler von Grundschulen, weiterführenden Schulen und beruflichen Schulen mit digitalen Endgeräten ausgestattet werden. „Das ist deutschlandweit für eine Großstadt nach unserer Kenntnis in dieser Dimension bisher einmalig“, sagte Mergel.

Bereits seit einigen Jahren baue die Stadt die digitale Infrastruktur ihrer Schulen als Teil ihrer Digitalisierungsstrategie systematisch aus. Die meisten Klassenräume verfügten über Wlan und Internetanschlüsse. Nun gehe man den nächsten Schritt. Dabei arbeite man mit dem Bund, dem Land und der Dieter-Schwarz-Stiftung zusammen, sagte Mergel. Ziel sei auch, mehr Bildungsgerechtigkeit zu erreichen.

Sinnloses Zocken nicht möglich

Voraussetzung für die Verteilung der Computer sei allerdings die Zustimmung der Mehrheit der Lehrkräfte sowie ein pädagogisches Konzept. Für die Erarbeitung biete die Akademie für Innovative Bildung und Management (AIM) ihre Unterstützung an.

Rechtlich gesehen blieben die Geräte Eigentum der Stadt. Sie dürften aber für die Hausaufgaben mit nach Hause genommen werden. Ein sinnloses Zocken und stundenlanges Tiktok-Schauen ist nicht möglich. Die Tablets würden mit einem Mobile Device Management (MDM) ausgestattet, sodass sie ausschließlich für schulische Zwecke genutzt werden könnten, hieß es. Auch ein Weiterverkauf sei damit ausgeschlossen. Nach aller Erfahrung seien die Schülerinnen und Schüler in der Vergangenheit mit den ihnen zur Verfügung gestellten Geräten sehr verantwortungsvoll umgegangen.