Der Plüderhausener Badesee ist diesmal nur mit Grün für gut auf der Badegewässerkarte vertreten. Foto: Gottfried Stoppel

Die Badegewässerkarte des Landes bescheinigt den Badegewässern rund um Stuttgart mindestens gute Wasserqualität – bis auf den Aileswasensee in Neckartailfingen.

Die Warnmeldungen vom östlich von Heilbronn gelegenen Breitenauer See haben durchaus einige Wellen auch in der Region Stuttgart geschlagen. Beim Badesee in Obersulm ist laut dem Heilbronner Landratsamt mit Zerkarien zu rechnen, den sogenannten Saugwurmlarven. Erste Badegäste, so die Warnung für den Breitenauer See, hätten bereits eine zwar ungefährliche, aber mit Jucken, Rötungen und Quaddeln verbundene Hautdermatitis zu beklagen. Dieser Tage werden an dem See entsprechende Warnschilder aufgestellt. Ein Badeverbot ist bisher nicht geplant. In der aktuellen Badegewässerkarte des Landes firmiert der See unter der Qualitätsstufe Orange – „nicht ausreichend beprobt“.

Blau steht für „sehr gut“, Grün für „gut“

In der Region Stuttgart verfügen alle offiziellen Badestellen in der Badegewässerkarte über einen blauen oder grünen Punkt für sehr gute oder gute Wasserqualität – mit einer Ausnahme: Der Aileswasensee bei Neckartailfingen leuchtet in Gelb, was ihm lediglich „ausreichende“ Qualität bescheinigt. Er ist damit landesweit einer von nur vier Seen, die in dieser Kategorie gelistet werden. Der Grund: In den vergangenen Jahren war das Gewässer teils von starkem Blaualgenwuchs und verunreinigendem Eintrag durch Starkregen betroffen gewesen. Momentan sei die Wasserqualität im Aileswasensee hervorragend, betont das Esslinger Landratsamt.

Von den zehn in der Karte gelisteten und regelmäßig kontrollierten Badegewässern in der Region Stuttgart – sechs davon liegen im Rems-Murr-Kreis – sind ansonsten neun mit einem blauen Punkt für sehr gute oder einem grünen für gute Wasserqualitäten gekennzeichnet. Die Zusatzbemerkung für den als Freibad genutzten Ziegeleisee in Schorndorf, den Badesee Plüderhausen, den Eisenbachsee bei Alfdorf, den zu Welzheim gehörenden Aichstruter See, den Ebnisee bei Kaisersbach sowie den Waldsee Fornsbach in Murrhardt lautet jeweils gleich: „Derzeit liegen für das Gewässer keine Meldungen über ein Badeverbot, erhöhte mikrobiologische Parameterwerte oder das Auftreten von Blaualgen (Cyanobakterien) vor. Die Badestelle kann ohne Einschränkungen genutzt werden.“

Dies gilt im Kreis Esslingen auch für den Bürger-/Untersee bei Kirchheim, den Bissinger See sowie für den Unteren Seewaldsee bei Vaihingen/Enz im Kreis Ludwigsburg. Von den 312 regelmäßig kontrollierten Badestellen im Land sind auf der aktuellen Badegewässerkate 303 Seen als „sehr gut“ oder „gut“ bewertet. Lediglich zwei Badegewässer – diejenige bei Vogt im Kreis Ravensburg und der Sunthauser See im Schwarzwald-Baar-Kreis – sind mit Rot für „mangelhaft“ versehen und in dieser Saison fürs Baden gesperrt. Der Grund: Sie wiesen in den vergangenen Jahren zeitweilig hygienische Belastungen deutlich über den nach EU-Regelungen zulässigen Werten auf.

Sechs von zehn Badegewässern der Region liegen im Rems-Murr-Kreis

Im Rems-Murr-Kreis sind im vergangenen Jahr einige Badeseen künstlich belüftet worden, weil Zuläufe angesichts der Trockenheit nur noch ungenügende Mengen an Frischwasser lieferten. Die Badewasserqualität war in diesem Zusammenhang allerdings in allen sechs kontrollierten Badegewässern im Landkreis nicht in Gefahr. Das war anno 2021 und auch zwei Jahre zuvor zumindest für den Badesee Plüderhausen noch anders. Dort führten gefährliches Blaualgenwachstum und die damit verbundenen stark erhöhten Werte an gesundheitsschädlichen Cyanobakterien jeweils im Hochsommer zu einem zeitweiligen Badeverbot am beliebten Badesee mit Kiosk.

Im Jahr 2009 hatten Schlamm und Erdeinträge und die damit eingeschränkte Sichttiefe beim Waldsee Fornsbach bei Murrhardt zu einem vorübergehenden Badeverbot geführt. Davor stammten die letzten roten Punkte für den Rems-Murr-Kreis auf der Badegewässerkarte für Seen mit fürs Baden nicht geeigneter Wasserqualität aus dem Jahr 2007. Der Befund einer zumindest zeitweiligen Belastung oberhalb der damals geltenden Badewassernormen samt Badeverbot traf in jenem Jahr den Aichstruter See und den Eisenbachsee. Weitere rote Punkte für Rems-Murr-Gewässer stammen aus dem Jahr 1999. Damals hatten Regenfälle unter anderem Fäkalien in den Aichstruter See, den Eisenbach- und den Ebnisee geschwemmt.