Selbstzweifel hat er keine – Altkanzler Gerhard Schröder. Foto: dpa/Kay Nietfeld

Die SPD muss den Altkanzler aus der Partei ausschließen. Das allerdings wird ihr einen schwierigen Aufarbeitungsprozess nicht ersparen, kommentiert Katja Bauer.

Man kann sich die Szene leider nur zu gut vorstellen: Da sitzt Gerhard Schröder, von keinerlei Selbstzweifeln angefasst, in seinem großzügigen Hannoveraner Büro und erzählt. Wie er damals 2005, nach der verlorenen Wahl, „ein Projekt“ gebraucht habe. Und wie dann – keine drei Wochen nach dem Abschied aus dem Kanzleramt – sein Handy klingelte. Sein Freund Wladimir Putinwar dran. „Hast du Angst, für uns zu arbeiten?“, soll Putin gefragt haben. Er gab wohl Schröder damit den letzten Stups, damit der zusagt, künftig den Aktionärsausschuss des Unternehmens Nord Stream zu leiten.