Ola Källenius erhält in Stuttgart die Urkunde, die ihn zum deutschen Staatsbürger macht. Foto: Mercedes-Benz

Der Schwede erhält in Stuttgart die doppelte Staatsbürgerschaft und spricht von einem „ganz besonderen Moment und einer großen Ehre“.

Vor 30 Jahren hat Ola Källenius bei der Firma angefangen, die damals noch Daimer-Benz hieß. Sein erster Arbeitstag in der internationalen Nachwuchsgruppe des Konzerns war gleichzeitig auch der erste Tag, den er 1993 – nach der Studienzeit in Stockholm und St. Gallen – komplett in Stuttgart verbracht hat. „Mein Deutsch war stark verbesserungsfähig“, erinnert er sich, und noch fremder klang ihm damals das Schwäbisch.

Auf Linked-In verkündet die Nachricht von einem „besonderen Moment“

Das hat sich grundlegend geändert. Källenius ist am Neckar heimisch geworden. Deutsch spricht er längst fließend, jetzt hat er den nächsten Schritt gemacht. Am Montag ist der 54-jährige Manager in Stuttgart in einer, wie ein Bild von der Übergabe der Urkunde zeigt, eher schmucklosen Zeremonie eingebürgert worden. Mit einer Nachricht im Business-Netzwerk „Linked-In“ machte er das Ereignis anschließend selbst publik.

„Diesen Tag werde ich nicht vergessen“, schrieb Källenius. „Seit heute habe ich die doppelte Staatsbürgerschaft, bin damit offiziell auch deutscher Staatsbürger. Ein ganz besonderer Moment und eine große Ehre.“ Källenius fügte an: „Meine echte Heimat ist Schweden, Deutschland ist meine zweite Heimat geworden. Seit heute ist das mehr als ein Gefühl.”

Seit dem Start bei Daimler habe er die meiste Zeit seines Lebens außerhalb Schwedens verbracht, „überwiegend in Deutschland, Großbritannien und den USA“. Er habe, so Källenius, „das Privileg, sagen zu können: Zuhause sind mehrere Orte für mich.“

Der 54-Jährige ist verheiratet mit einer Schwäbin aus „Raudaburg am Necker“ (Rottenburg), wie OB Frank Nopper es kürzlich beim Stuttgarter Wirtschaftsempfang formulierte. „Meine Söhne sind größtenteils hier aufgewachsen, und ich darf hier eines der traditionsreichsten Unternehmen in die Zukunft führen. Mein neuer deutscher Pass unterstreicht die Bedeutung, die dieses Land für meine Familie und mich hat“, so Källenius. Einen inoffiziellen Titel hat er damit abgelegt: Bisher war Källenius der erste und einzige Vorstandschef des schwäbischen Autoherstellers ohne deutschen Pass.