Ihr Einsatz hat sich gelohnt: Thiel (Axel Prahl, li.) und Boerne (Jan Josef Liefers) im jüngsten „Tatort“ aus Münster. Foto: WDR/Bavaria Fiction GmbH /Taimas Ahangari

Wir haben gesehen: Die Episode „Unter Gärtnern“ mit dem „Tatort“-Team aus Münster.

Was taugt „Unter Gärtnern“? Der Münster-„Tatort“ im Schnellcheck

Die Handlung in zwei Sätzen In einer Kleingartenanlage sterben zeitgleich eine alte Dame und zwei Eichhörnchen. Der scheinbar harmlose Vorfall entpuppt sich als ausgefuchster Agententhriller.

Zahl der Leichen 3 aktuelle, 20 Altfälle, 6 Polizisten, 2 Nagetiere

Geschichtsstunde In Münster wurden 1648 Teile der Verhandlungen des Westfälischen Friedens geführt. 1990 trafen sich Außenminister Hans-Dietrich Genscher und sein sowjetischer Amtskollege Eduard Schewardnadse im selben Saal zu Gesprächen über die Deutsche Einheit. Der Krimi bettet die fiktive Handlung höchst raffiniert in die echte Historie ein.

Trugschluss Von wegen harmlose alte Dame. Mordopfer Sabine Schmidt lebte unter falschen Namen in der Laube. Mehr als 20 ungelöste Fälle lassen sich der Killerin zuordnen. Meistens traf es Menschen, die selbst Verbrecher waren oder Böses im Schild hatten. Wie den Polizisten, der Außenminister Schewardnadse auf deutschem Boden liquidieren wollte. Ob die Wiedervereinigung dann stattgefunden hätte?

Raffiniert Das „Havanna-Syndrom“ hat sich Professor Boerne nicht einfach ausgedacht. Vor einigen Jahren gab es tatsächlich ungeklärte Krankheitsfälle von Angehörigen der US-Botschaft auf Kuba. Man vermutet eine neuartige Mikrowellenwaffe.

Gemein Die Gerechtigkeit siegt nicht. Am Ende kommen die vermutlich russischen Täter davon, ermorden gar auf der Flucht noch in der letzten Filmminute sechs Polizisten. Das ist ein unschönes offenes Ende.

Unser Fazit Fiktion und Geschichte gekonnt kombiniert.

Spannung Note 2; Logik Note 2