Mit dem Film „Die freudlose Gasse“ verhalf der Regisseur G. W. Pabst der Neuen Sachlichkeit und Greta Garbo (hier mit Einar Hanson) zum Durchbruch. Später drehte er unter dem Hakenkreuz. Foto: imago/United Archives/imago stock&people

Von Hollywood nach Nazi-Deutschland: In seinem neuen Roman erzählt Daniel Kehlmann die Geschichte des Filmregisseurs G. W. Pabst und zeigt, was der Kunst widerfährt in einer Gesellschaft, in der die Niedertracht zur Regel geworden ist.

Vielleicht als Vorspann zunächst eine kurze Vergewisserung: Was macht Daniel Kehlmanns Romane zu den Blockbustern, die sie zweifellos sind? Wenn damit – wie sich gleich zeigen wird nicht ohne Grund – die Bildwelt des Films aufgerufen wird, fällt als erstes die Gabe ins Auge, komplexe Dinge zugänglich zu machen: So wie mancher Bildungsballast im Kino seine Schwere verliert, wird im Imaginationsraum dieses Autors die Kehrseite erhabener Prätentionen mit hintergründigem Witz ins Licht gerückt.